Bruno Schrep: Nebenan. Wahre Geschichten

Besprechung

Bruno Schrep ist seit 1980 für den „Spiegel“ tätig und schreibt aktuell Reportagen für das Ressort Deutschland. 20 dieser Reportagen hat er nun in dem vorliegenden Band veröffentlicht. Sie behandeln Themen wie die Kritik am Bildungssystem, illegales Leben in Deutschland, Arbeitslosigkeit, neue Methoden der Schuldeneintreibung, Pädophilie, Jugendarbeitslosigkeit, schwer behinderte Bettler aus Osteuropa, die Fußballgefängnismannschaft Fuhlsbüttel, das Retter-Syndrom und den Weg ins Altenheim. Des Weiteren beleuchtet er Einzelschicksale: die Depression und den Tod eines „Machers“, den fundamental-christlichen Glauben eines Mannes, die Verwahrlosung zweier Kinder, die Lebenssituation eines Farbigen, eine Ärztin mit gefälschtem Diplom, einen Pfarrer mit krimineller Vergangenheit, ein Ehepaar, das am Niedergang des Tourismus im Harz zerbricht, die Folgen einer Todesfahrt mit Trunkenheit am Steuer, die RAF-Unterstützerin Susanne Albrecht sowie die Tötung eines behinderten Kindes. Schreps Reportagen sind leicht verständlich geschrieben und mit 8-12 Seiten sehr kurzweilig zu lesen. Schrep berichtet nie voreingenommen aus einer Perspektive, sondern lässt den Leser beispielsweise auch die Gedanken und den Leidensdruck eines Pädophilen kennen lernen.