Robert Williams: Luke und Jon

Besprechung

Das Leben der beiden 13-jährigen Jungen ist aus den Fugen geraten. Lukes Mutter ist bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Der Vater trinkt zuviel. Dazu verdient er zu wenig mit der Herstellung von Holzspielsachen. Die beiden müssen das Haus verkaufen und suchen sich ein billige Bleibe, ein Haus am Rande von Duerdale. Der Neubeginn dort gestaltet sich jedoch nicht eben heiter. Der Vater trinkt immer mehr, das Haus ist renovierungsbedürftig und beherbergt noch das Inventar der verstorbenen Vorbesitzer. Dazu taucht die Frage auf, ob der Tod der Mutter Selbstmord war. Sie war manisch-depressiv und hatte ihre Medikamente abgesetzt. Auch Jon, mit dem sich Luke langsam anfreundet, hat kein Bilderbuchleben. Seit seine Mutter tot ist, lebt er bei seinen Großeltern. Die sind mittlerweile Pflegefälle und machen seine Lebensumstände noch viel schlimmer als die von Luke. Er erträgt sie, weil er von den Sozialarbeitern nicht in das örtliche Kinderheim gesteckt werden will. In der Schule duldet er Hänseleien stoisch, um die Gewaltspirale nicht weiter anzutreiben. Halt geben Jon und Luke Kunst, Malerei und Literatur. Vor allem Lukes Vater macht dadurch wieder einen Schritt zurück ins Leben. Nach und nach finden alle Personen immer mehr zueinander. Als Jons Großeltern in ein Heim eingeliefert werden, wollen Luke und sein Vater den Jungen bei sich aufnehmen. Die damit für Luke und seinen Vater verbundenen Herausforderungen bewirken eine weitere Normalisierung ihres Lebens. Endlich nehmen sie sich auch der Entrümpelung und Renovierung ihres Hauses an. Robert Williams erzählt sein Erstlingswerk bildreich und sprachlich sehr ansprechend. Die Charaktere ertragen ihr Schicksal, ohne daran zu zerbrechen und finden so neue Kraft für ein neues Leben.