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Fabian Hirschmann: Am Ende schmeißen wir mit Gold

Besprechung

Bei Fabian Hirschmanns Roman „Am Ende schmeißen wir mit Gold“ handelt es sich um einen Coming-of-Age-Roman, für den der Autor 2014 für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert wurde. Die Geschichte wird aus der Perspektive des 29-jährigen Max Flieger erzählt, der als frischgebackener Lehrer in Bremen lebt. Trotz seiner abgeschlossenen Berufsausbildung macht Max aber keinen erwachsenen Eindruck. Schon früh merkt der Leser, dass mit ihm etwas nicht stimmt. Er reagiert extrem schreckhaft auf Geräusche, vor allem auf echte oder eingebildete Schüsse. Sexuell schwankt Max zwischen Frauen und Männern. Sein Hang zur Selbstbefriedigung hat etwas Zwanghaftes, und er verliert sich immer wieder in Gewaltfantasien. Traum und Wirklichkeit scheinen in Max` Wahrnehmung ineinander überzugehen. Seine ersten Sommerferien verbringt Max damit, auf dem Sofa abzuhängen und Tierfilme im Fernsehen anzuschauen, bis der Anruf seines Vaters ihn aus diesem lethargischen Zustand reißt: Max soll das Haus seiner Eltern im heimatlichen Königsburg im Schwarzwald hüten, während seine Eltern Urlaub auf Kreta machen. Weil Max ohnehin nichts Besseres zu tun hat, fährt er nach Hause, wo ihn Bequemlichkeit und Kindheitserinnerungen erwarten. Während seines Aufenthalts begegnet er Freunden aus seiner Schulzeit wieder, die einen alten Schwarzwaldhof zu einer Art Hippie-Kommune umgebaut haben. Er trifft auch Maria und Jan wieder, die ihm beide einmal nahestanden und mittlerweile ein Paar sind. Wie schon in Bremen, so plätschern auch die Tage in Königsburg so dahin, bis Max die schockierende Nachricht erhält, dass seine Eltern bei einer Gasexplosion auf Kreta ums Leben gekommen sind. Das tragische Ereignis lässt Max erkennen, dass sein Leben so, wie er es bisher geführt hat, nicht weitergehen kann. Er hängt seinen Beruf als Lehrer an den Nagel und reist nach Griechenland und von dort aus weiter nach New York, um ein jugendliches Versagen wettzumachen, das ihn seit seiner Au-Pair-Zeit in NY bis heute verfolgt. Damals wurde er Augenzeuge eines sexuellen Gewaltverbrechens, bei dem er tatenlos zugesehen hat.

Didaktische Hinweise

Eine Behandlung des Romans im Deutschunterricht ist nicht zu empfehlen. Hier bietet Wolfgang Herrndorfs „Tschick“ inhaltlich und auch sprachlich-stilistisch wesentlich mehr Potential, um im Unterricht zusammen mit Schülerinnen und Schülern gewinnbringend als Ganzschrift besprochen zu werden. Auch wenn Max das Lebensgefühl der „Twentysomethings“ verkörpert, handelt es sich gerade im ersten Teil um die – für den Leser – eher langweilige Geschichte eines Losers, die im zweiten Teil in eine unglaubwürdige Robin-Hood-Geschichte abgleitet. Eine Lesung des Autors aus seinem Roman findet sich auf der Verlagshomepage. Ein Vergleich der Romanhandlung mit dem 1999 erschienen Film „Fight Club“ findet sich in „Die Zeit“.

Gattung

  • Romane

Eignung

in Auszügen geeignet

Altersempfehlung

Jgst. 11 bis 13

Fächer

  • Deutsch

Erscheinungsjahr

2014

ISBN

9783827011480

Umfang

256 Seiten

Medien

  • Buch