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Lewis Carroll: Alice im Wunderland

Besprechung

Bei der Verfolgung eines sprechenden weißen Kaninchens wird Alice, durch eine Tunnelröhre hindurchkriechend, gleichsam in einer Wunderwelt neu geboren. Phantastische, gleichermaßen faszinierende wie erschreckend unverständliche Dinge ereignen sich hier. Zunächst wächst sie ständig oder schrumpft, findet also nicht zu ihrer im Menschenleben angemessenen Größe. Verse aus ihrer naiven Kinderwelt vermag sie nur völlig verkehrt aufzusagen, sodass sie einen ganz anderen Sinn bekommen; außerdem trifft sie eine Anzahl sehr skurriler Wesen: eine Schlafmaus, einen Märzhasen, eine Suppenschildkröte, schließlich Figuren aus einem Kartenspiel, darunter die Herzkönigin, die ununterbrochen Befehle gibt, allen anderen den Kopf abzuschlagen. In einer Teegesellschaft wird die konventionelle Gesprächsführung ad absurdum geführt, auf einem königlichen Krocketplatz wird ein absurdes Spiel gespielt, bei dem die Königin immer gewinnen muss. Die Erlebnisse kulminieren in der Travestie einer Gerichtsverhandlung („Erst die Strafe, dann das Urteil“), durch die sich Alice allerdings wegs mehr einschüchtern lässt: ihrem gesunden Menschenverstand folgend protestiert sie vielmehr gegen absurde Urteilsfindung und erwacht zuletzt aus ihrem Traum. Die surrealistische Traumwelt könnte als Aufarbeitung von Ängsten gegenüber dem Erwachsenwerden interpretiert werden. Elemente der viktorianischen Gesellschaftswirklichkeit (Teegesellschaften, Krocketspiel) erscheinen ins Groteske verzerrt.

Didaktische Hinweise

Gattung

  • Fantasy

Eignung

themenspezifisch geeignet

Altersempfehlung

Jgst. 5 bis 6

Fächer

  • Deutsch

Erscheinungsjahr

2000 (1865)

ISBN

9783791535668

Umfang

141 Seiten

Medien

  • Buch
  • E-Book
  • Hörbuch