Katie (Illu.) Scott; Kathy (Text) Willis: Das Museum der Pflanzen

Besprechung

Die renommierte Buchillustratorin Katie Scott lädt zusammen mit der Biologin Kathy Willis in ihr Museum der Pflanzen ein. Dabei wird auf 95 großformatigen Seiten die Idee eines Museums in Buchform konsequent verfolgt. So verspricht schon das Cover „Eintritt frei!“, die Kapitelgliederung erfolgt nach dem „Eingang“ in „Sälen“ und die Autorinnen bezeichnen sich selbst als Kuratorinnen. Ausgehend vom Baum des Lebens werden im ersten Saal die ältesten Pflanzen der Erde wie Algen und Moose vorgestellt. Im zweiten Saal begegnet die/der Leser/-in Vertretern der Bäume wie dem Ginkgo oder dem Riesenmammutbaum, im dritten Saal werden Palmen und Palmfarne behandelt. Danach werden krautige Pflanzen wie Wild- und Kulturblumen und Gräser, Rohrkolben-, Riegras- und Binsengewächse betrachtet. Der sechste Saal widmet sich den Orchideen und Bromeliengewächsen, der letzte beschreibt anhand von beispielsweise fleischfressenden Pflanzen und Mangrovenwäldern die Anpassung von Pflanzen an ihren Lebensraum. Jedes Thema des Buchs wird auf einer Doppelseite abgehandelt. Die rechte Seite zeigt dabei beeindruckende und sehr detaillierte Farbillustrationen der behandelten Pflanzen und ihrer Früchte, Blüten oder Sporen. Die gegenüberliegende Seite enthält knappe Beschreibungen zu den Bildern mit den deutschen und lateinischen Pflanzennamen. Besonderheiten der abgebildeten Pflanzen werden hier in ein bis zwei Sätzen beschrieben und durch einen längeren zusammenhängenden Text in einen größeren Zusammenhang gestellt. Ein Stichwortverzeichnis am Ende des Buchs erleichtert das Nachschlagen der betrachteten Pflanzenarten. Das von Ute Löwenberg aus dem Englischen übersetzte „Museum der Pflanzen“ ist ein echtes Schmuckstück für Pflanzenliebhaber. Das riesige Format (38cm auf 28cm!) und die liebevoll gestalteten Pflanzenbilder machen es für botanisch interessierte Leser/-innen zu einem ganz besonderen Lesevergnügen. Da sich die Autorinnen jedoch nicht scheuen, zahlreiche Fachbegriffe und Fremdwörter zu verwenden, ist das Buch in erster Linie für Schülerinnen und Schüler der höheren Jahrgangsstufen geeignet, obwohl es sich tonal eher an Jüngere wendet. Wer sich aber daran nicht stört, dem sei dieses liebevoll gestaltete Sachbuch in jedem Fall ans Herz gelegt.