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Kirsten Boie: Paule ist ein Glücksgriff

Besprechung

Kirsten Boie zählt heute zu den renommiertesten Autorinnen des modernen Kinder- und Jugendromans und wurde bereits mehrfach ausgezeichnet.

In „Paule ist ein Glücksgriff“ greift sie das Thema Adoption so behutsam, herzerfrischend und einfühlsam auf, dass auch Grundschulkinder Paules Gedankenwelt nachvollziehen können. Paule ist ein Adoptivkind aus Somalia, das seine Eltern als Baby aus dem Heim geholt haben. Er ist ein heiterer unbeschwerter Junge, der gerne Fußball spielt und sich erfolgreich gegen Vorurteile zur Wehr setzen kann. So möchte er z.B. im Krippenspiel den Engel Gabriel spielen. Doch ein Mitschüler beschimpft ihn und sagt, er solle lieber den Kaspar sielen, der war schließlich auch ein Schwarzer. Paule setzt sich schließlich durch, nicht ohne einzusehen, dass man in einer Klassengemeinschaft kompromissbereit sein muss. Schwierig wird es für Paule auch, als seine Eltern ein Schwesterchen aus dem Heim holen. Mit Hilfe seiner Eltern und den Großeltern gelingt es Paul mit seinen Gefühlen umzugehen und er beginnt für seine Ulla der große Bruder zu sein. Am liebsten lässt sich Paule die Geschichte seiner Ankunft erzählen und freut sich, dass er seinen „Ankunftstag“ und den Geburtstag feiern kann. Paul erlebt so manches kleine Abenteuer und fühlt sich meistens rundum glücklich. Nur manchmal möchte er mehr wissen über die Frau, in deren Bauch er gewachsen ist. Obwohl seine Familie sehr offen mit dem Thema Adoption umgeht, spürt Paul, dass seine Adoption für ihn oft schwer verständlich ist. Er merkt aber auch, dass sie für sein Leben nicht wirklich wichtig ist – schließlich haben sie ihn alle lieb.

Didaktische Hinweise

Das Taschenbuch ist vor Jahren im Oetinger Verlag als Hardcover erschienen. Deshalb besteht bereits seit geraumer Zeit die Möglichkeit für Grundschüler der 3. und 4. Klasse bei „Antolin“, eine kommerzielle Internet-Seite, die sich um die Leseförderung kümmert, Fragen zum Buch zu beantworten (sofern sie unter www.antolin.de angemeldet sind). Das Buch über Paule und seine Familie „...ist ein Glücksgriff.“ Die Frankfurter Allgemeine Zeitung schrieb: „Besonders gut gelingt es Kirsten Boie, das Wesentliche der Elternschaft zu beschreiben: liebevolle Erziehung, die das Vertrauen stärkt und aufrichtige Antworten auf komplizierte Fragen findet.“ Der Rheinische Merkur meinte: „Sprachlich und psychologisch „rund“ erreicht Paule Erstklässler wie Erwachsene.“ Deshalb ist das Buch besonders gut zum Vorlesen geeignet. Der Großdruck, die Einteilung in Kapitel und die fröhlichen schwarz-weiß Zeichnungen helfen ungeübten Lesern das Taschenbuch selbstständig durchzulesen. „Paule ist ein Glücksgriff“ empfiehlt sich als Klassenlektüre (ab 3. Klasse), für Klassen- und Schulbibliotheken aber auch als Geschenk - nicht nur für Jungen, die Paul heißen.

Gattung

  • Romane

Eignung

themenspezifisch geeignet

Altersempfehlung

Jgst. 2 bis 4

Fächer

  • Deutsch

FÜZ

  • Interkulturelle Bildung
  • Soziales Lernen
  • Werteerziehung

Erscheinungsjahr

2010

ISBN

9783789118814

Umfang

137 Seiten

Medien

  • Buch