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Lion Feuchtwanger: Erfolg. Drei Jahre Geschichte einer Provinz

Besprechung

Der rote Faden in diesem umfang- und personenreichen Romans ist das Schicksal des fortschrittlichen Museumsdirektors Martin Krüger, der konservative Kreise stört und unschuldig zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt wird. Seine Freundin Johanna Krain bemüht sich jahrelang um seine Freilassung und knüpft dabei Kontakte zu verschiedensten Personen, von denen sie sich Unterstützung erhofft. Kurz vor der mit amerikanischer Hilfe bewirkten Entlassung stirbt Krüger an Herzschwäche. Eine dritte Hauptperson ist der Schriftsteller Jacques Tüverlin, der Züge Feuchtwangers trägt. Neben dieser Haupthandlung stehen zahlreiche Nebenhandlungen, die Personen aus unterschiedlichsten gesellschaftlichen Schichten ins Blickfeld des Lesers rücken. Insgesamt wird München als eine bornierte Provinzstadt vorgeführt, in der eher graue Eminenzen als offizielle Funktionsträger den Ton angeben. Vor allem der wachsende Einfluss der Nationalsozialisten wird eindrucksvoll geschildert. Feuchtwanger erweist sich hier als Prophet, was die zukünftige Herrschaft dieser Bewegung erwarten lässt. Dem Autor gelingen häufig sehr anschauliche Darstellungen, die dem heutigen Leser die Atmosphäre der 20er Jahre verständlich machen. Daneben enthält der Roman auch lange theoretische und kommentierende Passagen, die strukturelle Schwächen zeigen. Trotzdem ist der Roman für Schüler geeignet - gerade zur Verstärkung eines historischen Bewusstseins.

Didaktische Hinweise

Auch Geschichtergrund

Gattung

  • Romane

Eignung

themenspezifisch geeignet

Altersempfehlung

Jgst. 12 bis 13

Fächer

  • Deutsch
  • Geschichte

FÜZ

  • Soziales Lernen

Erscheinungsjahr

2002 (1930)

ISBN

9783746656298

Umfang

878 Seiten

Medien

  • Buch