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Hanns-Josef Ortheil: Die Moselreise

Besprechung

Im Zentrum von Hanns-Josef Ortheils Roman „Die Moselreise“ steht das Tagebuch, das der Autor als Elfjähriger verfasst hat und das einen Eindruck davon vermitteln soll, wie wichtig dem Autor schon in frühen Jahren das Schreiben war. Es ist das Zeugnis einer beinahe zweiwöchigen Wanderreise, auf die Vater und Sohn gehen, während die herzkranke Mutter zu Hause bleibt. Während dieser Zeit notiert der Junge alles, was er sieht und worauf ihn der Vater hinweist. Die Beschreibung derselben Reise Jahrzehnte später gewährt einen Blick zurück auf die damalige Mitschrift des Jungen. In einer weiteren abschließenden Erzählung macht Ortheil den Versuch zu ergründen, warum bestimmte Städte und Landschaften, die er damals erkundet hat und mit denen er bestimmte Erlebnisse verbindet, auf ihn immer noch eine geradezu manische Faszination ausüben. Ortheils „Moselreise“ kann als Weiterführung seines im Herbst 2009 erschienen Romans „ Die Erfindung des Lebens“ gelesen werden, in dem es darum geht, wie sich ein Kind mit Hilfe von Musik, der Sprache und des Schreibens aus seiner frühkindlichen Isolation befreien kann. Geschickt verbindet der Autor in seinem neuen Roman die Eindrücke des Jungen während seiner Wanderreise, die er für seine Mutter aufschreibt, mit dem fortlaufenden Text, den Ortheil auf der Grundlage seiner späteren Reisenotizen geschrieben hat.

Didaktische Hinweise

Auch wenn sich der Roman weniger als Ganzschrift für den Unterricht eignet, bietet die Erzählperspektive einzelner Reisenotizen die Möglichkeit, die Erzähltechnik des Autors zu ergründen. Besonders das Vorwort Ortheils über die Entstehung seines Romans (S. 7-15) ist aufschlussreich, denn es ermöglicht den Schülerinnen und Schülern einen Einblick in die Schreibmotivation des Autors, der Professor für literarisches Schreiben und Literaturwissenschaft an der Universität Hildesheim ist, zu vermitteln.

Gattung

  • Romane

Eignung

in Auszügen geeignet

Altersempfehlung

Jgst. 10 bis 12

Fächer

  • Deutsch

FÜZ

  • Kulturelle Bildung
  • Sprachliche Bildung

Erscheinungsjahr

2010

ISBN

9783630873435

Umfang

220 Seiten

Medien

  • Buch