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Siegfried Lenz: So zärtlich war Suleyken. Masurische Geschichten

Besprechung

In scheinbar naiver, humoristischer Erzählweise wird die/der Leser/in durch eine bunte Welt von Waldarbeitern, Bauern, Kleinhandwerkern, Fischern und sonstigen Originalen geführt. Dabei werden die Ereignisse und Streiche oft bewusst bis zur Unwahrscheinlichkeit übertrieben, um die Skurrilität mancher Figur zu unterstreichen. Der vom Leseteufel besessene einundsiebzigjährige Hamilkar Schass schlägt einen Überfall des polnischen Generals Wawrila allein dadurch in die Flucht, dass er diesem, der ihm mit Erschießung droht, zerstreut und scheinbar unheimlich kaltblütig darum bittet, nur noch die eine Seite seines Buches fertig lesen zu dürfen. In einer anderen Geschichte veranlasst er, wie ein masurischer Schwejk, seinen Kommandanten bei den Füsilieren zu Schreikrämpfen, nachdem er mit der Erklärung, ein Nachtalarm käme ihm “zur unrechten Zeit” einfach im Bett liegen bleibt. Die Suleyker verbieten einem Messerwerfer aus einem durchreisenden Zirkus, mit Messern auf sein Weib zu werfen, und ein Bewohner fordert das vom Zauberer scheinbar aus seiner Westentasche hervorgezauberte Kaninchen prompt als sein Eigentum ein. Immer sind die Geschichten so erzählt, dass man mit den Figuren schmunzeln kann, nicht über sie.

Didaktische Hinweise

Erzählungen, humorvolles Erzählen; Vorbereitung auf die spätere literarische Charakteristik; Aufsatzunterricht: Inhaltsangabe

Gattung

  • Kurzprosa, Erzählungen, Textsammlungen, Tagebücher

Eignung

themenspezifisch geeignet

Altersempfehlung

Jgst. 8 bis 13

Fächer

  • Deutsch

Erscheinungsjahr

2003 (1955)

ISBN

9783596203120

Umfang

117 Seiten

Medien

  • Buch
  • E-Book
  • Hörbuch