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Klaus Brinkbäumer: Unter dem Sand

Besprechung

Ein Reporter schreibt den Roman, der auf einer wahren Geschichte beruht, in Ich-Form. Dabei reflektiert er immer wieder seine Rolle als Journalist, der gleichzeitig Zeugnis abzulegen hat vom Leiden der Menschen, aber meist nicht helfen kann: „Es ist mein Beruf, ihre Sätze für sie zu formen, Sätze, die sie denken, doch nicht sprechen können, und diese Sätze dann in die Medien zu bringen“ (S.17). Hier beschließt er, die Geschichte Haydars aus Hilla im Irak zu verfolgen, der 14 Jahre alt war, als seine Mutter verschwand, und der ihre Überreste zwölf Jahre später in einem blauen Müllsack „unter dem Sand“ findet. Die Mutter war mitgegangen, als man ihren Sohn abholte, und nicht zurückgekehrt. Später war auch der Vater in den Kerkern Saddam Husseins verschwunden. Der Sohn, der den kleinen Laden des Vaters weiterführte, um die Geschwister zu ernähren, hatte ihn vergeblich in Abu Ghraib gesucht und war selbst gefangen gesetzt und mit Stromstößen und, kopfüber an einem sich drehenden Ventilator hängend, gefoltert worden. Dann kamen die Amerikaner. Erst 2007 lebt der Kontakt zwischen dem Reporter und Haydar wieder auf, und er fährt in den Irak, weil ihn die Geschichte nicht loslässt. Dann erscheint er nicht zu einer Verabredung: Er wurde als Kollaborateur erschossen, weil man ihn mit den Journalisten gesehen hatte.

Didaktische Hinweise

Das Buch lässt sich unter verschiedenen Aspekten in den Deutsch- und Ethikunterricht integrieren. Hintergrund ist Geschichte des Irak seit 1991. Die Handlung ist nicht erfunden und dokumentiert die Rolle der Zivilbevölkerung im „Kampf gegen das Böse“. Auch die Reflexionen des Reporters über die Aufgaben und Grenzen seines Berufs sind für Schüler ein wichtiges Thema.

Gattung

  • Romane

Eignung

themenspezifisch geeignet

Altersempfehlung

Jgst. 8 bis 12

Fächer

  • Deutsch
  • Ethik/Religionslehre (Evang. Religionslehre

Erscheinungsjahr

2008

ISBN

9783596175024

Umfang

247 Seiten

Medien

  • Buch