mobile Navigation Icon

#lesen.bayern » Bücher für Kinder, Jugendliche und (junge) Erwachsene » Besprechungen Sachbücher » andere Länder & Kulturen, Reisen, Abenteuer

Jordan Romero; Linda LeBlanc: Kein Gipfel zu hoch – Wie ich die höchsten Berge aller Kontinente bezwang

Besprechung

Das Buch ist der faszinierende Erlebnisbericht des heute 18-jährigen Kaliforniers Jordan Romero, der mit neun Jahren den bemerkenswerten Entschluss fasste, die sieben höchsten Gipfel aller Erdteile als jüngster Bergsteiger zu bezwingen. Knapp sechs Jahre später hat er dieses unglaubliche Ziel tatsächlich erreicht und sogar noch einen Berg mehr „gemacht“! Nur auf einem dieser Gipfel ist er nicht der Jüngste, der ihn jemals betreten hat. Diese phänomenale Leistung verdankt er neben seinem eigenen unerschütterlichen Willen und seiner ausgezeichneten körperlichen wie seelischen Verfassung auch seiner systematischen und gründlichen Vorbereitung auf die jeweilige Herausforderung; vor allem aber verdankt er es den beiden erfahrenen Erwachsenen, seinem Dad und dessen Lebensgefährtin Karen. Beides sportgestählte Typen, bilden sie mit Jordan ein perfekt-eingespieltes Team, kümmern sich um die jeweils genau richtige Ausrüstung, die logistische Vorbereitung und um das ganze Drumherum, das solche extremen Abenteuer verlangen. Last but not least sorgen sie stets für die nötige menschliche Wärme, auf die der Junge ganz besonders angewiesen ist. Seine geliebte Mom ist ja zu Hause in Amerika geblieben! Unter der Obhut und Führung der beiden Teammitglieder steigern sich Jordans Können und Kondition von Mal zu Mal, so dass er schließlich am 22. Mai 2010 auch den Mount Everest als erster Dreizehnjähriger bezwingt.

Über diese sensationellen bergsteigerischen Leistungen hinaus registriert der junge Jordan aber auch eine Fülle von neuen Erfahrungen, die ihm diese Summit-Touren durch alle Erdteile vom Kilimandscharo bis zum Mount Everest vermitteln. Er gewinnt Einblick in die verschiedenartigsten menschlichen Verhaltensweisen und kulturellen Standards. Schließlich wird ihm auch der unglaubliche Gewinn bewusst, den er selbst in vielfacher Weise aus diesem Projekt zieht: Er spürt, dass er in diesem Jahrfünft bis 2011 vom Kind zum jungen Erwachsenen gereift ist. Ein wahrhaft außergewöhnlicher Mensch, ein außergewöhnliches Buch! Bestechend immer wieder durch die Menschlichkeit im Umgang der Beteiligten miteinander, durch die unprätentiöse Zeichnung des Titelhelden, der sich seiner Tränen nicht schämt, der auch seinen Zweifeln und psychischen Tiefs Raum gibt und selbst in 6000 Metern Höhe am Mount Everest im Zelt gewissenhaft die Aufgaben seines schulischen Lernprogramms abarbeitet – ein normaler liebenswerter Boy, Mittelklasseamerikaner, leistungsorientiert, erfüllt vom Glauben an die Realisierbarkeit großer Träume, aber dennoch frei von Allüren und jeglichem Starkult abhold. Bei diesem „Helden“ legen sich auch beim kritischen erwachsenen Leser die anfänglichen Zweifel am Sinn seiner Jagd nach Rekorden. Dass alles möglich ist, das zu beweisen ist wohl eine Spiegelung des Amerikanischen Traums, denn, wie Edmund Hillary so treffend formuliert hat: „Es ist nicht der Berg, den wir besiegen, sondern uns selbst.“ Dieser Auffassung schließt sich stimmig an, dass Jordan nach Abschluss seines Seven-Summit-Projekts fast wie ein Coach auch anderen Jugendlichen zu zeigen beginnt, „dass es möglich ist, ihren eigenen Everest zu besteigen.“ Man muss es nur entschieden wollen.

Didaktische Hinweise

Als Grundlage für Referate in einer Projektreihe zum Thema „Gipfelstürmer“, „Selbstmanagement“, „Moderne Helden“ oder auch „Mythos der Selbstoptimierung“ bietet sich das Buch an.

Gattung

  • Sachbücher

Sachbuchkategorie

  • andere Länder & Kulturen, Reisen, Abenteuer

Eignung

für die Schulbibliothek empfohlen

Altersempfehlung

Jgst. 8 bis 13

Fächer

  • Deutsch
  • Ethik/Religionslehre (Evang. Religionslehre
  • Geografie/Erdkunde
  • Sozialkunde/Politik und Gesellschaft

Erscheinungsjahr

2015

ISBN

9783570159972

Umfang

415 Seiten

Medien

  • Buch