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Rutu Modan: Das Erbe

Besprechung

Rutu Modan zeichnet realistisch, ihre Graphic Novel kommt wie ein Film daher. So hat sie auch reale Personen vor sich, die sie in einem „Abspann“ am Ende des Buches nennt. Ihr klarer Zeichenstil mit den bunten Farben, der an Hervé und seine Tintin-Alben erinnert, erlaubt einem, vieles auch ohne Worte zu verstehen. Es ist die Geschichte von Regina, einer Jüdin, die das Ghetto vor dem Aufstand verlassen konnte und nach dem frühen Tod ihres Sohnes mit ihrer Enkelin Mika nach Warschau zurückkommt. Sie behauptet, für die Enkelin ihr Elternhaus zurückhaben zu wollen. In Wirklichkeit trifft sie ihren Geliebten, den Großvater von Mika, um ihm zu sagen, dass ihr gemeinsamer Sohn, den er nie kennenlernen durfte, gestorben ist. Die Wohnung, in der er wohnt, hat er den Eltern Reginas in Wirklichkeit abgekauft, um einer Enteignung zuvorzukommen. Im Gegenzug sollte er die Wohnung gegen die Adresse Reginas wieder zurückgeben. Dazu war es nicht gekommen. So gibt es kein Erbe, aber eine Geschichte der Missverständnisse zwischen Enkelin und Großmutter, die nicht zuletzt durch die tatkräftige Hilfe eines jungen polnischen Comic-Zeichners, der sich in Mika verliebt, aufgelöst werden.

Didaktische Hinweise

Historische Hintergründe der Graphic Novel sind das Warschauer Ghetto, die Aufstände und die Besitzansprüche jüdischer Emigranten. Die sieben Kapitel erzählen je einen Tag des Aufenthalts in Warschau um den Allerseelentag herum, der die entscheidende Wende bringt. Diese Struktur und der Zeichenstil des Romanes könnten im Unterricht thematisiert werden. Hinweis: Bei Random House ist die Graphic Novel auch als preiswerte englische Ausgabe erhältlich.

Alle hier rezensierten Werke von Rutu Modan

Gattung

  • Comics, Comic-Romane, Graphic Novels

Eignung

als Klassenlektüre geeignet

Altersempfehlung

Jgst. 8 bis 13

Fächer

  • Deutsch
  • Ethik/Religionslehre (Evang. Religionslehre
  • Geschichte
  • Kunst

Erscheinungsjahr

2013

ISBN

9783551785763

Umfang

224 Seiten

Medien

  • Buch