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Hilke Rosenboom: Hund Müller

Besprechung

Helmut, der von seiner alleinerziehenden Mutter recht behütet wird, fühlt sich einsam und führt dies darauf zurück, dass er kein Handy besitzt, um sich mit den anderen Jungen seines Viertels verabreden zu können. Damit er sich eines kaufen kann, möchte er sich in den Ferien Geld verdienen. Der Job, den ihm die Nachbarin, Frau Pollermann, anbietet, hört sich zwar nicht gerade lukrativ an, aber es bleibt ihm gar nichts anderes übrig, als den Hund ihres Sohnes Harry auszuführen. Herr Müller, so heißt der Hund, hat nämlich seinen eigenen Kopf und geht mit Helmut dahin spazieren, wohin er will. Helmut findet seine Aufgabe peinlich, weil der Hund nicht nur hässlich aussieht, eine Weste mit Gürtel und ein Halsband mit Handytasche trägt, sondern auch noch gesiezt wird. Prompt lachen ihn die Jungen aus seiner Nachbarschaft aus. Schnell stellt sich jedoch heraus, dass der Hund über besondere Fähigkeiten verfügt. Er findet Geldscheine unter Büschen, ist bei der Polizei bestens bekannt und findet immer seinen Weg in dem Kriminalfall, der sich nun um eine Drogengeschichte entwickelt. Helmut kauft sich am Kiosk bei Frau Wagenbach ein Eis, findet aber sein letztes Eurostück nicht mehr. Als er den Fünfhunderteuroschein herauszieht, den Herr Müller zuvor gefunden hat, schnappt sich die Kioskbesitzerin den Schein und gibt dem Jungen als Wechselgeld einen Sack voll Münzen. Helmut und Herr Müller folgen Frau Wagenbach, die mit einem Päckchen auf ihrem Fahrrad davonfährt, in eine verwahrloste Gegend bis zu einem Herrn Kabelstecher, der das Päckchen annimmt. Helmut tut dies in der Absicht, Frau Wagenbach seine Dienste als Fahrradkurier anzubieten, Herr Müller, weil er ein Drogenhund ist. Herr Kabelstecher verfolgt nun wütend Helmut, der ohne den Hund flieht, bis ihn einer der Jungen aus seiner Nachbarschaft in eine Gartenhütte zieht. Dort findet ihn Herr Müller und sie bleiben zusammen in ihrem Versteck. Am Abend hört er plötzlich eine Stimme aus der Handytasche am Hundehalsband. Helmut findet darin ein Funkgerät, mit dessen Hilfe er nun mit Harry, der bei der Polizei arbeitet, in Verbindung steht. Da er nicht weiß, wo sie sich gerade befinden, muss er auf seine Rettung noch warten. Inzwischen kommen die anderen Jungen und zusammen machen sie sich am Morgen auf den Weg nach draußen. Sie werden von einem plötzlichen Knall erschreckt, von dem sie glauben, dass es ein Schuss war. Mittlerweile hat Harry sie aufgespürt und kommt mit den Eltern an. Er glaubt den Jungen ihre Geschichte nicht und verdächtigt Helmut sogar des Diebstahls der fünfhundert Euro. Erst als Herr Müller ein verdächtiges Papier findet, das mit dem Inhalt von Frau Wagenbachs Päckchen zu tun hat, klärt sich die Geschichte auf. Helmut fürchtet nun, sich von Herrn Müller trennen zu müssen, doch der zieht zusammen mit Harry bei Helmut und seiner Mutter ein. Die Geschichte ist witzig, spannend und sprachlich gelungen erzählt. So wie Herr Müller Helmut zuzwinkert, sollte man auch über den nicht immer vorhandenen Realitätsbezug der Kriminalhandlung mit einem Augenzwinkern hinwegsehen. Die mit feinem Strich gezeichneten Schwarz-Weiß-Bilder passen gut zur Geschichte und ihren Charakteren.

Didaktische Hinweise

In dieser Geschichte kommen Mädchen fast gar nicht vor. Die handelnden Kinder sind durchweg Jungen. Helmut ist dabei wegs ein Siegertyp, was ihn sympathisch wirken lässt. Die übrigen Jungen, die sich ihm zunächst überlegen zeigen, erweisen sich in der Not als Freunde, auf die man sich verlassen kann. Da sich Jungen mit dieser Handlung sicher gut identifizieren können, stellt das Buch für diese Gruppe einen Leseanreiz dar, den man nutzen sollte. Abgesehen davon macht das Buch bestimmt auch Mädchen Spaß, die gerne Krimis und Geschichten mit Tieren lesen.

Gattung

  • (Kinder-) Kriminalliteratur, Thriller (Horror, Gruselliteratur)

Eignung

themenspezifisch geeignet

Altersempfehlung

Jgst. 3 bis 4

Fächer

  • Deutsch

Erscheinungsjahr

2007

ISBN

9783551554482

Umfang

128 Seiten

Medien

  • Buch
  • E-Book
  • Hörbuch