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Andreas Steinhöfel; Anja Tuckermann: David Tage - Mona Nächte

Besprechung

Die beiden Autoren legen hier einen Briefroman vor. Die wachsende Nähe der beiden Protagonisten David und Mona (15 und 17 Jahre alt) spiegelt sich in ihrer Korrespondenz wider, die - auch im Zeitalter von Handy und E-Mail - ganz altmodisch per Post erfolgt. Beide wohnen in Berlin, haben sich zunächst nur ein einziges Mal gesehen, haben Adressen, aber keine Telefonnummern ausgetauscht. Beide finden Gefallen an dieser Form der Kommunikation, die Vorteile vor allem dann hat, wenn man sich über Gefühle austauschen möchte. Briefe erlauben längeres Nachdenken, erlauben “Probeschreiben”. Die Briefe, zunächst noch eher vorsichtig, werden immer persönlicher, weichen keinem Thema aus: Über die eigene Familie wird geschrieben, über die gegenseitigen Empfindungen, über Erlebnisse mit Freunden. Schließlich gelingt es Mona auch, über das zu schreiben, was eigentlich unaussprechlich ist: Während eines Urlaubs wurde sie von einem Mann, der sie und ihre Freunde beherbergt hat, vergewaltigt. Die durch das Schreiben der Briefe erreichte Nähe lässt schließlich auch eine persönliche Begegnung möglich erscheinen. Ob es tatsächlich dazu kommt und welche Folgen die Konfrontation der realen Personen mit den in Briefen erschaffenen Selbstbildern hat, bleibt allerdings offen. Ein literarisch sehr anspruchsvolles Buch, das zahlreiche Ansätze für die Arbeit im Rahmen eines handlungs- und produktionsorientierten Literaturunterrichts bietet. Mit der notwendigen Behutsamkeit ist aber auch und gerade die scheinbare “Beiläufigkeit” der Vergewaltigung zu thematisieren.

Didaktische Hinweise

Auch Ethik.

Gattung

  • Romane

Eignung

themenspezifisch geeignet

Altersempfehlung

Jgst. 8 bis 10

Fächer

  • Deutsch

FÜZ

  • Soziales Lernen

Erscheinungsjahr

2001

ISBN

9783551351066

Umfang

160 Seiten

Medien

  • Buch