George Orwell: 1984

Besprechung

Die Handlung spielt in London, der Hauptstadt Ozeaniens, das von einer Einheitspartei beherrscht wird. An der Spitze steht der „Große Bruder“, der jeden Einwohner dauernd zu überwachen scheint. Überall sind Kameras und Bildschirme installiert, um jede Intimsphäre und Individualität zu verhindern. Das einfache Volk wird in Unwissenheit gehalten. Werte und Ideale gibt es nicht mehr, das „Wahrheitsministerium“ sorgt vielmehr für die Verbreitung von Lügen. Der Verkehrung von Wahrem in Falsches dient auch die neue Sprache, die durch stärkste Vereinfachung jedes selbstständige Denken verhindern soll. Das schlimmste Verbrechen ist demnach das „Gedankenverbrechen“.Der Protagonist Winston Smith, ein Angestellter des Wahrheitsministeriums, versucht im Geheimen, seine Individualität zu bewahren und der dauernden Überwachung zu entgehen. Er führt verbotenerweise Tagebuch, um die Erinnerungen festzuhalten, die die Partei nicht verfälschen soll. Seine Freundin Julia lehnt sich durch hemmungslose Sexualität gegen die puritanische Strenge des Regimes auf, das auch in diesem Bereich keine unkontrollierbare Entfaltung zulassen will. Die Auflehnung, die Winston und Julia versuchen, scheitert jedoch. Sie werden verhaftet und gefoltert mit dem Ziel der geistigen Umerziehung. Schließlich verliert Winston den letzten Rest seiner Individualität und glaubt selbst daran, den „Großen Bruder“ zu lieben. Orwells Werk gilt als einer der berühmtesten Science Fiction-Romane des 20. Jahrhunderts. Er entstand vor dem Hintergrund von Nationalsozialismus und Stalinismus und zeichnet ein pessimistisches Bild von einer der abendländischen Kultur völlig entfremdeten Welt. – Auch Englisch.