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Ann Cotten: Der schaudernde Fächer

Besprechung

Ann Cotten hat am 6. März den Chamisso-Preis erhalten. Sie ist in Iowa geboren, allerdings in Wien aufgewachsen, wie man an ihrem leichten Akzent merkt. Dass sie die Schelte von Maxim Biller (DIE ZEIT, 20.2.2014) mit abbekommen hat, überrascht. Denn angepasst wirkt die junge Autorin (1982 geboren) nicht und ein „kalter, leerer Suhrkamp-Ton“ lässt sich auch nicht vernehmen. Eher sind die Erzählungen schwer zu verstehen. Sie habe sich von der Lyrik zur Prosa begeben, um besser verstanden zu werden. Aber eher vom Kosmos als vom deutschen Leser, so sagt sie selbst bei der Preisverleihung. Ihre Texte sind meist kurz, vier bis zwanzig, zwei dreißig Seiten lang. Sie spielen an verschiedenen Orten, Japan, Ukraine, Berlin, Algerien. Es geht um Wahrnehmungen, Schönheit, Beziehungen, Menschen. Dabei oszilliert die Ich-Erzählerin zwischen lesbischen und heterosexuellen Begegnungen und Identifikationen. Skizzenhaft erscheint ihr Stil und eine Handlung will sich nicht einstellen. Dafür überraschen zahlreiche, oft gewagte Metaphern und Vergleiche. „Birkenhäuschen“ ist als Briefwechsel gestaltet. Einige Geschichten werden von Gedichten abgeschlossen.

Didaktische Hinweise

Der Stil der Texte könnte den „digital natives“ entsprechen. Zwar gibt es keine lineare Handlung, aber gerade dadurch kann man kurze Passagen aus den Texten herausfiltern und mit ihnen umgehen, sie auf sich wirken lassen, assoziativ darauf reagieren. Die Sprache zu analysieren, japanische Vorbilder zum Vergleich heranzuziehen bietet sich an.

Gattung

  • Kurzprosa, Erzählungen, Textsammlungen, Tagebücher

Eignung

als Klassenlektüre geeignet

Altersempfehlung

Jgst. 11 bis 13

Fächer

  • Deutsch

Erscheinungsjahr

2013

ISBN

9783518423899

Umfang

253 Seiten

Medien

  • Buch