Paul Celan; Gisela Dischner: Wie aus weiter Ferne zu Dir. Briefwechsel

Besprechung

Der Briefwechsel eines ungleichen Paares mit vielen Lücken, da auch Telefongespräche und Begegnungen, allerdings nur 1964/65, stattfanden, und mit deutlich weniger Briefen von Celan. Es war vielleicht auch eine kurze Affäre, die beide verband, dann, nachdem Gisela Dischner 1965 mit ihrem späteren Mann nach Frankfurt und 1967 nach London zog, eine Brieffreundschaft. Dischner hatte Celan als Germanistikstudentin in München kennengelernt und die Korrespondenz in Gang gehalten. Für Celan war der Gedankenaustausch mit der jungen linken Feministin wichtig, vor allem in der Zeit der 68er-Revolte und des Sechstagekriegs, in dem Dischner eine Position gegen die israelische Politik einnahm.

Der Briefteil endet mit der Nachricht von Gisèle Celan über den Tod Paul Celans in der Seine und Dischners Reaktion, der zweite Teil enthält Dischners Erinnerungen, eine Photodokumentation, das Nachwort der Herausgeberin und zahlreiche Anmerkungen und editorische Hinweise.