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Paul Auster: 4321

Besprechung

Archibald Ferguson aus Newark hat vieles gemeinsam mit dem Autor dieses ungewöhnlichen Romans, aber es gibt ihn viermal. Jede Lebensgeschichte verläuft an entscheidenen Punkten anders, die zweite Figur stirbt als junger Mann im Feriencamp bei einem Unwetter. Sein Teil des Romanes bleibt von da an weiß. Auster schreibt eine Geschichte vor dem Hintergrund der Vierziger bis Sechziger Jahre, von Hiroshima bis Vietnam, den Studentenprotesten gegen den Krieg, der Ermordung J.F.Kennedys. Wie oft bei Auster gibt es auch lange Passagen über Baseball. Die individuellen Geschichten erzählen von Liebe, Studium, Abenteuern in anderen Ländern, vor allem Paris, und zeigen, wie wenig es braucht, damit ein Leben eine völlig andere Wendung nimmt. Archies Vater hat in allen Fällen einen Elektrohandel, aber er hat einmal Erfolg, in zwei Geschichten brennt der Laden ab, in einem Fall kommt er dabei um und Archie wächst mit einem Stiefvater auf. Alle vier Archies ähneln einander, es sind bestimmte Charakterzüge, die jeweils dominant sind, und die Ereignisse auf den unterschiedlichen Lebenswegen prägen die Figuren jeweils anders. Am Ende ist doch eine der vier Gestalten dem Autor sehr nahe, er wird Schriftsteller und schreibt ein Buch über die vier Varianten eines Lebenslaufs.

Didaktische Hinweise

Seit einigen Jahren, beeinflusst von Computerspielen, gibt es das Genre des vom Leser bestimmbaren Verlaufs einer Geschichte gerade auch im Jugendbuchbereich. Junge Menschen werden Austers Buch daher gerne lesen und vielleicht weitererzählen wollen. Die historischen Hintergründe werden lebendig und sollten vertieft werden, eventuell mit Hilfe von Filme und Dokumentationen.

Alle hier rezensierten Werke von Paul Auster

Gattung

  • Romane

Eignung

als Klassenlektüre geeignet

Altersempfehlung

Jgst. 9 bis 13

Fächer

  • Deutsch
  • Englisch

Erscheinungsjahr

2017

ISBN

9783498000974

Umfang

1264 Seiten

Medien

  • Buch