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Richard Flanagan: Der schmale Pfad durchs Hinterland

Besprechung

Der Autor hat Erlebnisse seines Vaters in dem Romane, für den ihm der Booker Prize verliehen wurde, verarbeitet. Die Hauptfigur Dorrigo Evans, tasmanischer Chirurg, gerät in Gefangenschaft und tut alles, seinen Kameraden in der Brutalität des Lagers zu helfen. Die Zustände sind grauenhaft, die Gefangenen gezeichnet von Hunger, Schmutz, Misshandlungen, Krankheiten. Die japanischen Gefangenenwärter sind von unerhörter Grausamkeit, dennoch spricht ihnen der Autor nicht jede Menschlichkeit ab, und auch das macht das Buch interessant. So ist selbst Dorrigo nicht nur selbstloser Helfer und Held, sondern zeigt nach dem Krieg durchaus schwierige Verhaltensweisen, die ausdrücken, wie schwierig es nach dem Überleben ist, als Traumatisierter weiterzumachen. Die private Katastrophe – Dorrigo liebt eigentlich Amy, die Frau seines Onkels, und nicht seine Frau Ella, die auch tatsächlich nicht besonders liebenswert ist - tut das Ihre, das Leben Dorrigos zu verdüstern. (Aus dem australischen Englisch übersetzt von Eva Bonné)

Didaktische Hinweise

Das Buch (auch erhältlich als Taschenbuch) ist eine eindringliche Schilderung des historisch verbürgten Grauens, aber deutlich mehr als eine rein historische Darstellung. Es kann fächerübergreifend eingesetzt oder auch mit anderen Kriegs- und Lagerbüchern verglichen werden (z. B. Ralf Rothmann: Im Frühling sterben; Dieter Wellershoff: Der Ernstfall; Jorge Semprun: Der Tote mit meinem Namen etc.). Die Lektüre kann einen guten Beitrag zur Werteerziehung der Schülerinnen und Schüler leisten.

Gattung

  • Romane

Eignung

für die Schulbibliothek empfohlen

Altersempfehlung

Jgst. 11 bis 13

Fächer

  • Deutsch
  • Englisch
  • Ethik/Religionslehre (Evang. Religionslehre
  • Geschichte

FÜZ

  • Werteerziehung

Erscheinungsjahr

2015

ISBN

9783492057080

Umfang

448 Seiten

Medien

  • Buch