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Carlo Fruttero: Ein Herr mit Zigarette

Besprechung

„Gelegenheitsmemoiren“ ist das erste Kapitel des Erinnerungsbandes von Carlo Fruttero, der 2012 gestorben ist, überschrieben. Eine besonders hübsche der 10 Geschichten hat der italienischen Ausgabe den Titel gegeben: „Mutandine di chiffon“, also „Unterhöschen aus Chiffon“. Der seniorile Charme dieses Textes charakterisiert den ganzen Band. Das umfangreichste Kapitel ist „Freunde“ überschrieben, wobei „Lucentini“ ein eigenes Kapitel gewidmet ist – der Co-Autor, den Fruttero 1953 in Paris kennengelernt hatte, der eben mehr als ein Freund war, ein Geistesverwandter, eine „schöne Seele“ (S. 208). Das letzte Kapitel heißt „Apologie der Familie“ und endet mit einer Großvater-Enkel-Geschichte. Diese Erinnerungen bleiben skizzenhaft, geben aber ein charmantes Bild eines langen Lebens und Schaffens.

Didaktische Hinweise

Zu Unrecht sind „Die Sonntagsfrau“, „Der Liebhaber ohne festen Wohnsitz“ und „Der Palio der toten Reiter“ bei uns etwas in Vergessenheit geraten. Besonders der Text „Warten auf Godot mit Lucentini“ kann eine Wiederbegegnung mit dem Werk der beiden Autoren begleiten. Auf andere literarische Paare, wie zum Beispiel „Bouvard et Pécuchet“, wird in dem Text hingewiesen. Ähnliche „projektbezogene“ (S. 250) Freundschaften zwischen Schriftstellern könnten verglichen und untersucht werden (z. B. die Franzosen Boileau-Narcejac).

Gattung

  • Kurzprosa, Erzählungen, Textsammlungen, Tagebücher

Eignung

als Klassenlektüre geeignet

Altersempfehlung

Jgst. 11 bis 13

Fächer

  • Deutsch
  • Italienisch

Erscheinungsjahr

2012

ISBN

9783492054881

Umfang

284 Seiten

Medien

  • Buch