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Maxim Biller: Der gebrauchte Jude. Selbstporträt

Besprechung

Maxim Biller erzählt in seinem autobiographischen Roman „Der gebrauchte Jude“ die tragikomische Geschichte eines Juden, der in einem Land Schriftsteller wird, in dem es – wäre es nach der Geschichte gegangen – eigentlich keine Juden mehr geben dürfte. Für Biller steht die Frage im Vordergrund, was es bedeutet, im heutigen Deutschland Jude zu sein. Ihm geht es dabei aber nicht um die Generation derjenigen, die die Grauen der KZs überlebt haben, sondern um die jüdische Identität der Nachgeborenen. Sein eigenes Leben dient Biller als Beispiel und als Projektionsfläche, um zu zeigen, dass zwischen Deutschen und Juden heute immer noch nicht alles gesagt bzw. aufgearbeitet ist. Dabei scheut er nicht vor provokanten Thesen zurück, die er in den Medien immer wieder vehement verteidigt.

Didaktische Hinweise

Auch wenn sich das Buch kaum als Klassenlektüre eignet, kann Billers Selbstporträt doch als eine wichtige Quelle zu einer Projektarbeit dienen, bei der sich die Schüler(innen) mit dem jüdischen Leben im heutigen Deutschland auseinandersetzen. Eine Antwort zu suchen auf die Frage nach der Identität jüdischer Jugendlicher und Erwachsener, die in einem Land leben, das während der Jahre des Holocaust ihre Eltern und Großeltern sytematisch zu vernichten bestrebt war, ist eine interessante Aufgabe, zumal für Schüler(innen), die mit diesem Aspekt deutscher Gegenwartsgeschichte im Unterricht eher selten konfrontiert werden. Billers Argumentation und die Reaktion auf seine umstrittenen Thesen kann von den Schüler(innen)auch auf YouTube nachvollzogen werden.

Gattung

  • Romane

Eignung

in Auszügen geeignet

Altersempfehlung

Jgst. 10 bis 13

Fächer

  • Deutsch
  • Geschichte
  • Sozialkunde/Politik und Gesellschaft

Erscheinungsjahr

2009, 2. Aufl.

ISBN

9783462037036

Umfang

174 Seiten

Medien

  • Buch