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Peter Goldammer: Der Zirkus der Stille

Besprechung

Als die junge Französin Thais Leblanc vom Tod ihrer Großmutter erfährt, beginnt mit der Reise von Paris nach Arles auch eine Reise in die Vergangenheit: Thais ist nach dem Tod der Mutter bei ihrer Großmutter aufgewachsen, der Zirkuskünstlerin Madame Victoria - von ihrem Vater und ihrer wahren Herkunft erfährt man erst nach und nach und wird als Leser, genau wie Thais selbst, im Verlauf der Handlung in die fremde Welt der Zigeuner hineingezogen. Thais will nur schnell den Nachlass regeln, doch schon bald beginnt sie sich für das ungewöhnliche Umfeld zu interessieren, zieht in das Haus, das sie eigentlich verkaufen wollte, schließt Freundschaft mit einer Nachbarin und begegnet den Artisten des mehr als seltsamen Cirque Perdu, dessen Erbin sie ist. Ihr normales Leben, das sie als junge Frau geführt hat, um sich von ihrer Großmutter zu distanzieren, kommt ihr nun beinahe bieder vor: Sie trennt sich von ihrem Verlobten und kündigt ihre Stelle in Paris. Die leicht schräge Trauerfeier, der Umgang mit den Zirkusleuten und vor allem die wochenlange Suche quer durch Südfrankreich nach dem Zirkusdirektor Papó werden zu einer unumkehrbaren Selbsterfahrung.

Didaktische Hinweise

Gleichermaßen spannend und leise erzählt Peter Goldammer mit augenzwinkerndem Humor von einer Selbstfindung. Ältere Schülerinnen und Schüler ab etwa der 10. Klasse können sich wohl gut in die anfangs eher biedere, später spontane und lebensbejahende Protagonistin einfühlen – vor allem da die Grenze zum (für dieses Genre fast typischen) Kitsch niemals überschritten wird. Klare Empfehlung für Schulbibliotheken weiterführender Schulen, möglicherweise auch, sobald es als Taschenbuch erschienen ist, als Klassenlektüre geeignet. Eine wundervolle Hörrezension des NDR findet sich hier.

Gattung

  • Romane

Eignung

themenspezifisch geeignet

Altersempfehlung

Jgst. 10 bis 13

Fächer

  • Deutsch

Erscheinungsjahr

2016

ISBN

9783455600438

Umfang

256 Seiten

Medien

  • Buch