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Ally Bennett; Miriam Kraft (Illustr.): Der Wald der außergewöhnlichen Tiere

Besprechung

Zooflüchtlinge im Wald? Da ist Ärger mit den einheimischen Tieren vorprogrammiert...

Hirsch Rudi, Hirschkuh Helene, Wildschwein Jack, Igel Herbert, die Eichhörnchen Zottel und Puschel sowie Waldkauz Oskar leben schon immer in ihrem Wald. Eines Tages aber bleibt ein Zug liegen, geladen hat er unter anderem fünf Zootiere: Wasserbüffel Rudi, Zebra Zola, Känguru Hope, Affe Pan und das Impala-Kind Nala. Diese ergreifen ihre Chancen und fliehen in den Wald hinein. Den Einheimischen, allen voran Wildschwein Rudi, gefällt das gar nicht – hat er doch Angst um seine Kinder, Sorge ums Futter und überhaupt Bedenken gegen alles Fremde. Seine Gattin ist da verständiger, hat sie doch selbst eine Mutter, die im Zoo leben musste. Auch Hirschkuh Helene ist offener, sie sorgt sich besonders um das elternlose Impala. Das Buch erzählt von der Aufregung der Ankunft der Fremden, vom Kennenlernen und den gegenseitigen Vorbehalten sowie vom Ringen um ein eigenes Revier. Die angespannte Situation löst sich erst, als eines von Jacks Frischlingen verschwindet. Jack muss über seinen Schatten springen und die Fremden um Hilfe bitten. Dass dies gelingt und ein harmonisches Zusammenleben ermöglicht wird, sei schon mal verraten.

Didaktische Hinweise

Ally Bennett ist mit „Der Wald der außergewöhnlichen Tiere“ ein außergewöhnlich gutes Buch gelungen. Es vermag mühelos Kindern die unbegründeten Vorbehalte gegenüber fremden Menschen – sei es an der Schule, im Verein oder gegenüber Flüchtlingen im Land – zu verdeutlichen. Die Konflikte, die die Tiere austragen, lassen sich leicht und verständlich auch auf unsere Gesellschaft übertragen. Dabei ist das Buch nicht belehrend, die Tiere haben einen eigenen Charakter und sind teils witzig überzeichnet. Man kann sie sich durch die Zeichnungen im Buchumschlag von Anfang an gut vorstellen. Dazu sind viele Szenen durch die Illustrationen von Miriam Kraft gut umgesetzt.

Durch die Zeichnungen und vor allem durch die vielen Dialoge bietet sich auch eine Umsetzung einzelner Auszüge als Lesetheater an.
Das erste Kapitel kann zur Einstimmung von der Lehrkraft vorgelesen werden. Kapitel 2 und/oder 3 können von den Schülerinnen und Schüler im Lesetheater vorgetragen werden. Auf den Seite 19–28 verlassen die Zootiere den Zug, auf den Seiten 29–38 erfahren die einheimischen Tiere von den Fremden. Damit das Publikum weiß, welches Tier gerade spricht, können die Schülerinnen und Schüler die jeweilige Tierzeichnung nutzen. Ebenso können für Erzähler Symbole oder Schilder vereinbart werden. Durch die verschiedenen Tiercharaktere ist Spaß beim Vortrag vorprogrammiert, der Weg zur Weiterarbeit geebnet.

Das Motto, das sich das Buch auf den Rücken geschrieben hat, trifft zu: Eine warmherzige Geschichte über Fremde, die zu Freunden werden.

Gattung

  • Romane

Eignung

sehr gut als Klassenlektüre geeignet und zum Vorlesen

Altersempfehlung

Jgst. 3 bis 5

Fächer

  • Deutsch
  • Interkulturelle Erziehung

FÜZ

  • Interkulturelle Bildung
  • Politische Bildung
  • Werteerziehung

Erscheinungsjahr

2019

ISBN

9783440159521

Umfang

156 Seiten

Medien

  • Buch
  • E-Book