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Brom: Der Kinderdieb

Besprechung

Peter streift durch die dunklen Straßen von New York, immer auf der Suche nach Kindern und Teenagern, denen das Leben zur Last geworden ist – ein Mädchen, das vom Vater missbraucht wird, oder ein Junge namens Nick, der sich auf der Flucht vor der Gang eines brutalen Drogenbosses befindet. Der seltsam gekleidete Peter mit den goldenen Augen und den spitzen Ohren rettet sie und bietet ihnen an, sie in sein magisches Reich zu führen, in dem niemand je erwachsen werden muss. Was er aber verschweigt, ist die Tatsache, dass die Reise durch den Nebel nach Avalon auch größte Gefahren birgt. Dieses „Nimmerland“ wird von wunderlichen Geschöpfen bevölkert wie Elfen, Trollen, Zentauren, Naturgeistern, Feen und Pixies. Beherrscht wird diese Welt von der Dame, doch sie ist geschwächt und ihre Kraft vergeht. Avalon ist von der Zerstörung bedroht, denn die „Fleischfresser" (erwachsene Menschen) drohen alles zu vernichten. Peters gestohlene Kinder sollen zu einer Armee ausgebildet werden, um Avalon zu retten. Die vollkommen humorlose Geschichte lehnt sich an den Mythos „Peter Pan“ (James M. Barrie) an. Die Handlung um Peter (der zwischen den Welten wandert) und die parallel dazu verlaufende Handlung um Nick (der in Avalon gefangen ist) sind insgesamt chronologisch gehalten. Immer wieder aber erfährt der Leser in Rückblenden von Situationen aus Peters früher Kindheit, z. B. als er im Wald ausgesetzt wird oder als kleines Kind der Hexe ein Auge aussticht.Brom, Autor und Illustrator, hat neben einem bemerkenswerten Cover auch viele Schwarz-weiß-Zeichnungen und sogar farbige Gemälde seiner Hauptfiguren geschaffen. Zudem zeigt eine Karte die Insel Avalon mit allen Schauplätzen.

Didaktische Hinweise

Positiv betrachtet: Spannung und Action pur. Mit einem kritischen Blick auf all die Szenen physischer und psychischer Gewalt verbreitet „Der Kinderdieb“ aber durchaus Angst und Schrecken. Noch nie gab es in einem Jugendbuch so viel spritzendes Blut, aus aufgeschlitzten Bäuchen hängende Eingeweide, abgetrennte Köpfe und Gliedmaßen, ausgestochene Augen, brennende Menschen etc., zudem noch missbrauchte Mädchen und misshandelte Jungen. Ganz zu schweigen von der Hauptfigur: Ein Waldelf, den seine Eltern als Kleinkind den wilden Tieren zum Fraß vorgeworfen haben und der sein viele hundert Jahre langes Leben nur Angst und Ablehnung, Grausamkeit und Tod erfahren hat. Dringende Empfehlung an Eltern und Lehrkräfte, selbst in diesem Buch zu lesen, bevor man es einem Jugendlichen in die Hand gibt. Sicher nicht für alle Leserinnen und Leser geeignet!

Gattung

  • Fantasy

Eignung

für die Schulbibliothek empfohlen

Altersempfehlung

Jgst. 10 bis 12

Fächer

  • Deutsch

Erscheinungsjahr

2010

ISBN

9783426283295

Umfang

655 Seiten

Medien

  • Buch
  • E-Book
  • Hörbuch