John Bonk: Gefahr im Central Park

Besprechung

Lexi und ihr Bruder Kevin fühlen sich abgeschoben. Damit ihr verwitweter Vater seine Flitterwochen mit seiner neuen Frau genießen kann, sollen sie den Sommer bei ihrer Tante in New York verbringen. Aber schon bei ihrer Ankunft am Bahnhof belauscht Lexi ein Gespräch, das alle Pläne für ihren New-York-Aufenthalt über den Haufen wirft. Zwei offensichtliche Ganoven beraten, wie sie einen kürzlich gestohlenen Kunstschatz am besten verstecken. Nachdem der Versuch, diesen Vorfall bei der Polizei zu melden, gründlich in die Hose geht, lässt Lexi sich von dem Nachbarsmädchen Kim Ling davon überzeugen, den Fall selbst in die Hand zu nehmen. Eine spannende Schatzsuche beginnt, die die drei Kinder in die Tiefen der New Yorker Subway-Tunnel führt. Am Ende wartet jedoch eine große Enttäuschung auf sie: Einer der zwei Verdächtigen ist Drehbuchautor. Offensichtlich hatte er nur das Drehbuch für eine neue Folge einer Krimiserie, die den aktuellen Kunstraub aufgreifen soll, mit seinem Partnern besprochen, als Lexi sie belauscht hat. Doch Lexi lässt nicht locker und kann schließlich den Fall doch noch lösen. Obwohl John Bonk den spannenden Krimiplot in den Mittelpunkt seiner Geschichte stellt, nimmt sich der von Dorothee Haentjes-Holländer übersetzte Kriminalroman für Kinder auch Zeit, psychologische wie soziale Themen zu streifen. So freundet sich Lexi beispielsweise auf der Suche nach dem Schatz mit der obdachlosen Melrose an, versucht mit den Schrullen der exzentrischen Kim Ling zurechtzukommen und kämpft leidenschaftlich mit den schmerzhaften Erinnerungen an ihre verstorbene Mutter. Insgesamt ein empfehlenswerter Kinder- und Jugendkrimi der etwas anderen Art.