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Martin (Text) Klein; Ute (Ill.) Krause: Rita das Raubschaf

Besprechung

Das Schaf Rita unterscheidet sich in vielerlei Hinsicht von ihren Artgenossen. Mit ihren Fragen nach den größten Piraten erntet Rita nur Unverständnis bei ihren Eltern, bei den übrigen Schafen und beim Schäferhund Boris auf dem Deich. Keiner versteht ihren Drang nach Freiheit und, dass sie den Kopf immer erhoben hat, anstatt sich auf das Fressen zu konzentrieren. In der Stadt lebt das Rosettenmeerschwein Ruth, das ebenfalls von Piraten, Freibeutern und der Karibik begeistert ist. Gestreichelt werden mag Ruth überhaupt nicht. So beginnt sie zu knurren, zu fauchen und zu röhren, bis sie wegen Ruhestörung ins Tierheim soll. Ruth aber kann entkommen und läuft bis zum Deich, auf dem Rita gerade Ärger mit ihrer Mutter hat. Die beiden stellen sich gegenseitig als Raubschaf und Raubmeerschwein vor und entdecken ihre Seelenverwandtschaft. Ruth trainiert fortan ihre Stimme, während Rita übt, Zaunpfähle umzutreten. So gelingt ihnen die Flucht. In der ersten Nacht alleine im Wald sind sie noch etwas ängstlich. Doch am nächsten Morgen beschließen sie mit frischem Mut, erst einmal eine Mannschaft aufzustellen. Als niemand mit ihnen gehen will, begnügen sie sich mit einer Zweiermannschaft. Da sie nicht wissen, ob sie lieber nach Südamerika oder nach Australien sollen, möchten sie den weisen Maribu im Zoo befragen. Wie schon bei ihrer Nacht im Wald erzählen ihnen die Zoo-Tiere etwas von Leuten mit komischen Geräten. Der Maribu rät ihnen, nach Afrika zu fahren, was ihnen nicht weiterhilft. Eine alte Schildkröte meint, sie sollten in die Karibik fahren und dort bleiben. Die beiden sind von ihrem Ausflug erschöpft und schlafen im Gebüsch ein. Am nächsten Morgen verlassen sie die Stadt und gehen zum Deich. Unterwegs schmieden sie Pläne. Rita findet ein rotes Tuch, Ruth ein Wollmützchen als Piratenkopfbedeckung. Am Sandstrand stöbern sie zwei Strandmäuse auf und haben jetzt auch einen Schatz gefunden – die Beerenvorräte der Mäuse und ein 10-Cent-Stück, das die Mäuse als Tisch benutzten. Da Rita und Ruth die Beeren nicht schmecken, überlassen sie sie großzügig ihren „Gefangenen“, die auch den Tisch bewachen sollen. Da hören und sehen sie eine seltsame Meute von Hunden mit seltsamen Gerätschaften. Schnell bauen sie sich aus einer angeschwemmten Holzpalette, einem abgebrochenen Besenstiel und einer Plastiktüte ihr Piratenschiff. Bevor die Hunde sie erreichen, stechen sie in See. Als ein Schiff auftaucht, wollen sie es entern. Doch es wird immer größer. Ihr Floß zerschellt an der haushohen, eisernen Bordwand der Fähre. Sie können sich an den Strand retten, werden aber schon von den Hunden erwartet. Es stellt sich heraus, dass es sich um ein Kamerateam handelt, das gerade den Film „Der Fluch der Karibikhunde“ dreht. Es ist von Rita und Ruth derart begeistert, dass beide als Hauptdarsteller engagiert werden. Der Film wird ein Welterfolg und macht die beiden Freunde berühmt. Die genaue und anschauliche Sprache, unterstützt von den witzigen, sanft kolorierten Bildern, erzeugt einen warmen, liebe- und humorvollen Grundton. Die beiden unangepassten Tiere mit ihren ausgefallenen Ideen werden nie bloßgestellt und die/der junge Leser/in oder Zuhörer/in kann sich gut in die Erzählung einfühlen.

Didaktische Hinweise

Das handliche Buch eignet sich bestens zum Vorlesen bereits im Kindergarten. Auch zum Selberlesen für die ersten beiden Jahrgangsstufen der Grundschule ist es sehr zu empfehlen. Viele Szenen – oder auch die ganze Geschichte – eignen sich zum Malen oder Theater spielen.

Gattung

  • Erstlesebücher

Eignung

als Klassenlektüre geeignet

Altersempfehlung

Jgst. 1 bis 3

Fächer

  • Deutsch

Erscheinungsjahr

2011

ISBN

9783423714624

Umfang

95 Seiten

Medien

  • Buch
  • E-Book