Arnold Lobel: Das große Buch von Frosch und Kröte

Besprechung

Der Sammelband enthält alle „Frosch und Kröte“-Geschichten und ist den Jahreszeiten entsprechend in vier Abteilungen gegliedert, von der jede fünf voneinander unabhängige Texte enthält. Im Kapitel „Frühling“ lockt Frosch seine Freundin Kröte mit einem Trick aus dem Bett und lehrt sie, Pflanzen aus Samen zu ziehen. Außerdem erfährt die Kröte vom Vorteil, eine Arbeit gleich zu erledigen. Frosch erzählt noch die Geschichte, wie er den Frühling gesucht und gefunden hat, und er schreibt Kröte einen Brief, damit sie auch einmal Post erhält. Im „Sommer“ geniert sich Kröte in ihrem Badeanzug, weil sie darin so komisch aussieht. Frosch schenkt Kröte zum Geburtstag einen Hut, der ihr zu groß ist. Da erzählt er ihr, sie solle in der Nacht an große Sachen denken. Während sie schläft, schüttet er Wasser auf den Hut und lässt ihn trocknen, wodurch der Hut schrumpft. Jetzt passt der Hut. Als Kröte Schokoladeneis holt, schmilzt ihr auf dem Weg das ganze Eis; da gehen die beiden gemeinsam noch einmal zur Eisbude. In weiteren Episoden geht es um die Schwierigkeit, Geschichten zu erfinden, um die Sorge für den anderen und ums Alleinsein. Es folgt der „Herbst“. Frosch und Kröte lassen einen Drachen steigen. Kröte macht sich Gedanken über ihren Tagesablauf. Gegenseitig wollen sie sich überraschen, indem sie jeweils beim anderen das Laub zusammenrechen, ohne es zu verraten. Als sie wieder zu nach Hause gehen, wirbelt der Wind die Blätter wieder durch den Garten. Da sie das nicht wissen, sind sie zufrieden, dass die Überraschung gelungen ist. Kröte hat einen Knopf verloren. Bei der Suche draußen findet sie alle möglichen Knöpfe; den eigenen allerdings erst bei der Rückkehr, in ihrem Haus. Sie näht alle Knöpfe auf eine Jacke und schenkt sie Frosch. Kröte träumt, dass sie die beste Kröte der Welt sei und Frosch immer winziger wird. Als sie aufwacht, ist sie froh, dass Frosch so ist wie immer. Im „Winter“ gehen die Freunde zum Schlitten fahren. Kröte traut sich nur, weil Frosch hinter ihr sitzt. Als Frosch herunterfällt, merkt sie das erst nach einer Weile. Prompt touchiert sie einen Baum und einen Felsen und kippt um. Um Willensstärke geht es im nächsten Text. Kröte hat Kekse gebacken und es fällt den beiden schwer, mit dem Essen aufzuhören. Sie denken sich Tricks aus, wie sie die Kekse in Sicherheit bringen können, doch als Frosch die Kekse einfach an die Vögel verfüttert, ist Kröte unzufrieden. Wie mutig sie sind, beweisen sich Frosch und Kröte gegenseitig auf einem Ausflug. Frosch erzählt die Gruselgeschichte vom Finster-Frosch und sie genießen das schaurige Gefühl. Am Weihnachtsabend kocht Kröte ein Festessen. Da ihre Uhr kaputt ist, weiß sie nicht, wie spät es ist und macht sich Sorgen, weil Frosch noch nicht da ist. Gerade will sie ihn aus allen möglichen ausgedachten Gefahren retten, da steht Frosch vor der Tür. Er hatte sich verspätet, weil er noch das Geschenk für Kröte einpacken musste – eine neue Uhr. Die Geschichten von den beiden unzertrennlichen Freunden Frosch und Kröte sind geprägt von tiefer Freundschaft, Wärme und gegenseitiger Fürsorge. Der Frosch ist dabei der verständigere Partner, die Kröte verfügt über eine kindliche Denk- und Verhaltensweise. Die dialogreiche Sprache ist sehr anschaulich. Zahlreiche zart kolorierte Zeichnungen lockern den Text auf und machen in ihrem Ausdruck die Gefühle von Frosch und Kröte sichtbar.