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Markus Spang: Die Rätsel von Schloss Finkenstein

Besprechung

Der neunjährige Fred und seine zwölfjährige Schwester Anna sind Halbwaisen. Ihre Mutter hat wieder einen Lebensgefährten, den Rechtsanwalt Udo Drechsler. Fred hat keine Probleme mit ihm, doch Anna, die sich noch an ihren Vater erinnern kann, mag ihn nicht. Annas Einstellung zu Udo entwickelt sich im Laufe der Geschichte in einem Auf und Ab hin zum Positiven. Der geplante gemeinsame Urlaub muss um eine Woche verschoben werden, weil sich Udo um seinen Vater, Opa Drechsler, und dessen Wohnrecht kümmern muss. Einst hatte der Schlossherr Otto von Finkenstein Udos Vater das Gärtnerhäuschen umsonst überlassen und lebenslanges Wohnrecht zugesichert. Nach seinem Tod jedoch erbte eine Nichte, die diese Vereinbarung auch ohne ein Testament respektierte. Doch nach deren Tod will ihr Sohn Detlef nun Opa Drechslers Haus abreißen lassen. In einer Woche soll eine Gerichtsverhandlung darüber entscheiden. Es bleiben den Kindern und Opa Drechsler also genau sieben Tage Zeit, um das Testament zu finden, das Otto von Finkenstein in seinem Anwesen versteckt hat. Der Schlossherr war ein Freund von Rätseln und galt als verrückt, weil er ein Museum eingerichtet hatte, in dem es nichts zu besichtigen gibt. Zu seinem Testament können die Kinder und der alte Mann nur über die Lösung der Rätsel von Schloss Finkenstein gelangen. Als Hilfsmittel haben sie ein Fotohandy, das Internet, eine Schatzkarte, Uhr und Kompass, außerdem Freds fotografisches Gedächtnis. Um den kurzsichtigen Detlef zu täuschen, muss sich Opa Drechsler als Oma Drechsler verkleiden, denn er darf das Schlossgelände nicht betreten. Das klappt auch so lange, bis der eitle Detlef doch seine Brille aufsetzt. Nun wird es gefährlich, denn Detlef hat eine bösartige Dogge. Mit Mut, Fantasie und klugen Ideen gelangen die drei schließlich aber an ihr Ziel. Die Rätsel des Buches sind raffiniert und ganz unterschiedlich. Es gilt, Sprachrätsel zu lösen, Geheimschriften zu entschlüsseln, Bildzeichen zu entdecken und zu interpretieren, geheime Wege zu finden und mehr. Die Rätsel fordern zum Mitmachen auf und sorgen dafür, dass die Geschichte spannend bleibt. Mit den drei Protagonisten findet die Leserin/der Leser die Lösung, geleitet von Hinweis zu Hinweis. Eine Chiffrierscheibe und eine Schatzkarte in der Umschlagklappe helfen dabei. Die klare, lebendige Sprache und die schwarz-weißen Illustrationen des Autors runden die spannende, abenteuerliche Geschichte ab. Ein Lese- und Ratevergnügen!

Didaktische Hinweise

Das Buch besitzt großen Aufforderungscharakter für Kinder, die gerne knobeln und rätseln und bietet viele Ansatzpunkte für die weiterführende Beschäftigung mit Sprache: Palindrome, Anagramme, verschiedene Geheimschriften, Buchstaben-Sudokus und Rätselgedichte können auch von den Schülerinnen und Schülern entworfen werden. Eine Chiffrierscheibe zum Selberbauen befindet sich auf der Umschlagklappe. Für den Gebrauch in der Schule sollte sie laminiert werden.

Alle hier rezensierten Werke von Markus Spang

Gattung

  • (Kinder-) Kriminalliteratur, Thriller (Horror, Gruselliteratur)

Eignung

sehr gut als Klassenlektüre geeignet

Altersempfehlung

Jgst. 4 bis 6

Fächer

  • Deutsch

Erscheinungsjahr

2008

ISBN

9783423713023

Umfang

235 Seiten

Medien

  • Buch