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Franjo Terhart: Das Geheimnis der Amphore. Ein Mitratekrimi aus dem Alten Rom

Besprechung

Vier Freunde - das sind Cornelia und ihr Bruder Titus sowie Publius und Gaius. Sie leben mit ihren Eltern zur Zeit Cäsars in Rom, verbringen dort als Kinder vermögender Eltern eine interessante Kindheit und werden in einen Kriminalfall verwickelt, den sie schließlich aufklären können. Cornelia, das einzige Mädchen der Gruppe, fällt dabei durch ihre scharfe Kombinationsgabe besonders auf. Der Kriminalfall deutet sich durch einen von Titus beobachteten Diebstahl an, dann taucht eine im wahrsten Sinne des Wortes rätselhafte Botschaft in einer Amphore auf, die Amphore ist plötzlich verschwunden, ein merkwürdiges Puzzle muss zusammengesetzt werden und die Kinder erfahren, dass ein Senator ermordet wurde. Die Suche nach Einzelheiten, die zur Lösung dieses Falls beitragen könnten, führt die Protagonisten und zugleich die jungen Leserinnen und Leser kreuz und quer durch die antike Großstadt. Die Kinder lernen dabei auf unterhaltsame Weise den Alltag im antiken Rom kennen. Sie erfahren etwas über Gebäude, Plätze und gefährliche Stadtviertel, über Berufe und über die politischen Verhältnisse - und sie arbeiten mit an der Lösung des Kriminalfalls, der mit der Verhaftung der Mörder zu einem gerechten Ende geführt wird. Erwachsene werden durch diesen „Mitratekrimi“ an Abenteuer- und Detektivgeschichten von Enid Blyton erinnert, auch an Lindgrens „Kalle Blomquist“ (1951 ff.) und die unter dem Label „Alfred Hitchcock“ bekannte Serie um „Die drei ???“. Vor allem aber steht das Buch in der Tradition von Henry Winterfelds ebenfalls im alten Rom spielenden Kriminalgeschichten um Caius („Caius ist ein Dummkopf“, 1953; „Caius geht ein Licht auf“, 1969; „Caius in der Klemme“, 1976), die bis heute in immer neuen Auflagen verbreitet sind. In all diesen Geschichten stürzen sich die mit einem Kriminalfall konfrontierten Kinder unerschrocken in Gefahren. Zufälle, die nur den Leser überraschen, helfen ihnen weiter und „natürlich“ sind sie durch Mut, Glück und Kombinationsgabe den Erwachsenen überlegen.

Didaktische Hinweise

Da das Buch durch zahlreiche Bilder von Marei Schweitzer und gut in die Erzählung integrierte Aufgaben die Leserin/den Leser zum Mitraten und Kombinieren, damit auch zum genauen Lesen auffordert, wirkt es auch auf schwache Leserinnen und Leser motivierend. Nicht zuletzt bietet es sich immer wieder an, sich in anderen Büchern genauer über das Leben im alten Rom zu informieren. Es ist auch vorstellbar, das Buch in der 5. und 6. Jahrgangsstufe als traditionelle Klassenlektüre einzusetzen. Dabei sollte zusätzlich die im Buch nicht näher problematisierte, auf Sklavenhaltung beruhende Gesellschaftsstruktur aufgegriffen werden. Eine Verbindung mit dem Geschichtsunterricht ist daher sinnvoll.

Gattung

  • (Kinder-) Kriminalliteratur, Thriller (Horror, Gruselliteratur)

Eignung

themenspezifisch geeignet

Altersempfehlung

Jgst. 5 bis 6

Fächer

  • Deutsch
  • Geschichte

Erscheinungsjahr

2006

ISBN

9783423709820

Umfang

144 Seiten

Medien

  • Buch