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Dietlof Reiche: Geisterschiff

Besprechung

Die Geschichte spielt irgendwo in einer kleinen Stadt im Norden am Meer. Es ist ein Sommer wie jeder andere. Lena kellnert im Muschelsaal, dem Restaurant ihrer Eltern, versucht freundlich zu den Touristen zu sein und bessert damit ihr Taschengeld etwas auf. Auch die scheinbar abwechslungsreiche Hektik des Kellnerns kann langweilig werden, doch nicht für Lena. Sie lernt im Restaurant einen äußerst sympathischen Jungen kennen, der Felix heißt, Wissenschaftler werden will und zum hilfreichen Begleiter in einem bevorstehenden Abenteuer wird. Dann geschieht etwas äußerst Unheimliches. Das Meer zieht sich mitten in der Flut zurück. Das Gebiet vor der kleinen Stadt ist plötzlich verlandet. Aber noch viel unheimlicher ist, dass in der trockenen Bucht vor der Stadt ein Segelschiff aus dem 18. Jahrhundert auftaucht. Die Windsbraut, so heißt das Schiff, ist vor etwa zweihundert Jahren untergegangen. Die gesamte Besatzung ist damals ertrunken. Ein Vorfahre Lenas war Steuermann auf diesem Segelschiff. Aus dieser Zeit sind bisher nur der Kopf der Gallionsfigur, der im Muschelsaal hängt, und die Tagebuchaufzeichnungen des Steuermanns, die in einem Bündel aus Segeltuch an die Küste geschwemmt wurden, aufgetaucht. Nun liegt das ganze Schiff in der trockenen Bucht vor der Stadt. Die kleine Stadt am Meer wird plötzlich Mittelpunkt der Medien-Berichterstattung. Lena und Felix versuchen das Geheimnis der Windsbraut auf eigene Faust in Erfahrung zu bringen. Als sie bei Nacht und Nebel das Boot etwas genauer unter die Lupe nehmen, hören sie auf dem verlassenen Schiff Stimmen, die auf einen Kampf hindeuten. Als Nachfahrin des jungen Steuermanns ist Lena offenbar diejenige, die den Fluch, der auf dem Segelschiff liegt, bannen kann. Sie muss auf die Windsbraut, um diesen Kampf für immer zu beenden. Die Spannung ist von Anfang an gegeben. Schon wenn man die ersten Seiten liest, lässt der Prolog Unheilvolles ahnen. Phantastisch ist dann die Geschichte des Segelschiffs mit der Jetztzeit verknüpft - durchaus logische Zusammenhänge machen das Ganze realistisch. Besonders spannend sind jene Passagen, in denen der Steuermann in seinem Tagebuch berichtet. Man sehnt sich richtig danach, die Lösung des Rätsels selbst zu entdecken. Die Sprache ist einfach und leicht verständlich, was manche an diesem Buch auch stören könnte. Trotzdem ist es für Schüler ein sehr schönes Buch, das durch seine Thematik vor allem auch Jungen ansprechen dürfte, die erfahrungsgemäß keine begeisterten Leser sind.

Didaktische Hinweise

 

Gattung

  • Romane

Eignung

sehr gut als Klassenlektüre geeignet

Altersempfehlung

Jgst. 6 bis 8

Fächer

  • Deutsch
  • Geschichte

FÜZ

  • Soziales Lernen

Erscheinungsjahr

2004

ISBN

9783423621755

Umfang

317 Seiten

Medien

  • Buch