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Joseph Roth: Die Kapuzinergruft

Besprechung

Der Romane spielt vom Beginn des Ersten Weltkriegs bis zum Anschluss Österreichs. Franz-Ferdinand Trotta gehörte vor dem Krieg zur Wiener Jeunesse dorée, für die das Leben ein belangloses Spiel war. Der Krieg bringt dem jungen Leutnant vor allem das Erlebnis der russischen Kriegsgefangenschaft. Nach Wien zurückgekehrt, gelingt es ihm nicht, in einer veränderten Welt seinen Platz zu finden. Heirat und beruflicher Neuanfang scheitern. Zeitweise betreibt Trotta eine Pension für seine ehemaligen Freunde, alle ebenso gescheitert und hoffnungslos wie er selbst. Die Vorkriegswelt seiner Jugend versinkt endgültig mit dem Tod seiner Mutter, am Horizont ist bereits der Nationalsozialismus erkennbar. Die Titel gebende Kapuzinergruft, die letzte Ruhestätte der österreichischen Kaiser in Wien, bildet das zentrale Symbol für den Untergang des Reiches, der einzelnen Menschen und der gesicherten Existenz. Im Rückblick verklärt der Ich-Erzähler Franz-Ferdinand, der selbst einen symbolischen Namen trägt, melancholisch und schwermütig die Vergangenheit, welche jedoch selbst schon den Keim des Verfalls in sich getragen hat. Motive wie Dekadenz, Tod und Hoffnungslosigkeit werden durch eine ausgeprägte Symbolik verstärkt, die von Schülern verhältnismäßig leicht herausgearbeitet werden kann.

Didaktische Hinweise

Auch Geschichte. Behandlung im Unterricht: -historischer Hintergrund: k.u.k. Monarchie, Erster Weltkrieg; Biographie Joseph Roths; Gesellschaft der Zwanzigerjahre -Aufbau (Zeitstruktur); Symbolik (Personen, Gegenstände, Verhalten); Figurengestaltung (Charaktere, Typen); zeitkritische Elemente.

Alle hier rezensierten Werke von Joseph Roth

Gattung

  • Romane

Eignung

themenspezifisch geeignet

Altersempfehlung

Jgst. 11 bis 13

Fächer

  • Deutsch
  • Geschichte

FÜZ

  • Soziales Lernen

Erscheinungsjahr

2003 (1938)

ISBN

9783423131004

Umfang

192 Seiten

Medien

  • Buch