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Peter Härtling: Hallo Opa, liebe Mirjam

Besprechung

Peter Härtling wurde gerade 80, ähnlich wie der Opa in seiner Geschichte. Vieles mutet dokumentarisch, ja autobiographisch an und so kann man sich gut vorstellen, dass die Mails, die Mirjam und ihr Großvater austauschen, auf authentischen Mails des Autors mit seiner Enkelin basieren können. Härtling nimmt hier ein Thema auf, das er vor Jahrzehnten mit „Oma“ schon ausführlich dargestellt hat: Die Beziehung zwischen Enkelkindern und den Großeltern kann inniger und verständnisvoller sein als die zwischen der Eltern- und der Kindgeneration. Da kann es schon mal sein, dass Mirjam bewusst übergeht, wie krank und alt der Opa schon ist, ihn etwas ruppig auffordert, sich zusammenzureißen, wenn er nicht atmen kann, nicht gehen oder wenn die Depression sein Leben ganz „schwarz“ aussehen lässt. Aber auch der Opa biedert sich nicht an, sagt seiner Enkelin die Meinung, wenn die sich vor den wichtigen Entscheidungen im Leben drücken will, wenn sie falschen Facebook-Freunden aufsitzt oder einfach pubertär ausrastet. Die kurzen Mails, die sich die beiden hin- und herschicken, zeigen, dass sie trotz des großen Altersunterschieds und der damit einhergehenden Kulturunterschiede, miteinander reden können. Zärtliche Gedanken und Streit wechseln sich ab, insgesamt bleibt bei beiden aber ein Gefühl der Vertrautheit und des gegenseitigen Respekts. Wer Härtling als Kinder- und Erwachsenenautor kennt, ist gerührt von diesem Buch, mit dem er auch seine eigenen Probleme mit dem Altern nicht unter den Tisch kehrt. Ganz anders als in dem bekannten Mail-Romane „Gut gegen Nordwind“ von Daniel Glattauer zeigt Härtling mit seinem KinderRomane, wie die Mail-Kommunikation zwischen den Generationen verbinden kann.

Didaktische Hinweise

Das Buch ist keine leichte Kost, die SchülerInnen sollten damit umgehen können, dass der Opa am Ende stirbt. Und doch ist es ein Buch, das sich schon ab der 4. Klasse als Klassenlektüre eignet, ganz besonders, wenn diese Lektüre mit einem Kontakt mit den realen Großeltern der Kinder verbunden wird oder Zeitzeugengespräche mit alten Menschen in den Unterricht einbezogen werden.

Reflexionen über das Briefeschreiben, über die unterschiedliche Sprache der Angehörigen verschiedener Generationen und schließlich über das Sprechen über den Tod machen das Buch für den Deutsch- und Religionsunterricht geeignet.

Gattung

  • Romane

Eignung

themenspezifisch geeignet

Altersempfehlung

Jgst. 4 bis 6

Fächer

  • Deutsch
  • Ethik/Religionslehre (Evang. Religionslehre
  • Familien- und Sexualerziehung
  • Sozialkunde/Politik und Gesellschaft

FÜZ

  • Alltagskompetenz und Lebensökonomie

Erscheinungsjahr

2013

ISBN

9783407820396

Umfang

68 Seiten

Medien

  • Buch