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Katarina von Bredow: Ich will endlich fliegen, so einfach ist das

Besprechung

1995 bekam Katarina von Bredow für „Ludvig meine Liebe“ den deutschen Jugendliteraturpreis. Gelobt wurde in diesem Zusammenhang besonders die offene Umgangsweise des Buches mit der Sexualität (es ging damals um eine Inzestbeziehung). Auch die Jugendromane von Bredows „Wie ich es will“ (Thema: „Ungewollte Schwangerschaft“) und „Er ist der Freund meiner Freundin“ (Thema: „Liebe zum Freund der besten Freundin“) greifen Sexualität auf, jedoch sehr viel betulicher als „Ludvig meine Liebe“. Das macht die Bücher vielleicht handhabbarer für den Literaturunterricht, aber auch etwas langweiliger. In „Ich will endlich fliegen“ geht es gar nicht um Sexualität, sondern viel mehr um die Frage, wie die komplizierten Beziehungen zwischen Mädchen und Mädchen und Mädchen und Jungen innerhalb einer Klasse gelöst werden können. Die fünfzehnjährige Vendela, eher schüchtern und ohne rechtes Selbstbewusstsein, beobachtet, wie das Kommen einer neuen Schülerin, Silja, die Ordnung in einer Klasse durcheinanderbringt. Wer oben war, bleibt es nicht. Wer in einer Clique zusammen war, wird getrennt. Wer unten war, gewinnt neue Bedeutung. Silja kümmert sich nicht um das, was man von ihr erwartet, geht eine Beziehung zu einem Referendar ein und ermuntert auch Vendela „fliegen zu lernen“, Neues zu wagen. Das führt dann aber auch dazu, dass sich Vendela gegen den Druck der Klasse auf Siljas Seite stellen muss und dabei merkt, dass Nils, von dem sie immer erwartet hat, dass er endlich auf sie zukommt, längst nicht so interessant ist wie Sven, den sie als Wortführer eher gemieden hat. Der Roman zeigt recht authentisch, wie Mädchen in diesem Alter „ticken“ und welche Fragen für sie wichtig sind. Alles ist psychologisch nachvollziehbar.

Didaktische Hinweise

„Ich will endlich fliegen“ ist ein klares Mädchenbuch. Es geht um die Angst, die beste Freundin zu verlieren, um den Zickenkrieg in einer Klasse, um Fragen, wie man merkt, ob „frau“ wirklich verliebt ist. Dies alles wird überhaupt nicht klischeehaft erörtert, aber für viele Jungen sind diese Fragen ziemlich weit weg. Das Buch ließe sich deshalb vor allem in reinen Mädchenklassen einsetzen oder aber in Klassen, in denen sich die SchülerInnen jeweils ihre Lektüre auswählen können, wenn also auch noch andere Bücher zur Lektüre zur Verfügung gestellt werden.

Gattung

  • Romane

Eignung

als Klassenlektüre geeignet

Altersempfehlung

Jgst. 9 bis 10

Fächer

  • Deutsch

Erscheinungsjahr

2013

ISBN

9783407811318

Umfang

344 Seiten

Medien

  • Buch