Mirjam Pressler: Wundertütentage

Besprechung

Der neunjährige Samuel zieht mit seinen Eltern und seiner Schwester Pauline in eine moderne Neubausiedlung um. Samuel ist ein ruhiger, etwas schüchterner Junge, er vermisst die alte Wohnung und vor allem den gegenüberliegenden Park, in dem er häufig Käfer gesammelt hat. Die Aussage von Pauline – „Manchmal ist ein Neubeginn wie eine Wundertüte. Man weiß nicht, was drin ist.“ (S. 11) – tröstet ihn nicht. Außerdem leidet er unter den häufigen Streitereien seiner Eltern. Wirklich schlimm wird die Situation für ihn, als die Mutter die Familie für unbestimmte Zeit verlässt. Glücklicherweise findet Sami in seinem Klassenkameraden Jakob einen neuen Freund und er macht die Bekanntschaft von Nicki, die ihn in ein Geheimnis einweiht und ihm eine wichtige Aufgabe überträgt: die Versorgung von drei Katzenbabies, die das Mädchen geklaut hat um das Leben der Tiere zu retten. Langsam beginnt Sami zu begreifen, dass Wundertütentage doch noch möglich sind. Eine Geschichte über Freundschaft, ein Buch der leisen Töne, das mit viel Einfühlungsvermögen die Ängste und Sehnsüchte von Kindern schildert. Es zeigt, wie wichtig es ist, etwas zu wagen und sich auf Neues einzulassen.