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Christoph Wortberg: Easy

Besprechung

Seine Großmutter nennt ihn Easy, seit er ihr das Wort für das Kreuzworträtsel lieferte, das sie gerade löste. Aber seit Kurzem ist für den vierzehnjährigen Alex nichts mehr easy. Einen Vater gibt es schon lange nicht mehr. Seine Großmutter stirbt, seine Mutter betrinkt sich, geht nicht mehr in die Arbeit, sondern liegt im Bett und reagiert auf nichts. Alex erfährt, dass seine Mutter ihren Job als Putzfrau verloren hat, weil sie mit ihrem Vorgesetzten Zakowsky nicht ins Bett gehen wollte. Alex’ Brüder Kevin und Dennis sind erst sieben und müssen ihre ersten Tage in der Schule bewältigen. Alex kocht, putzt, wäscht, bringt die Zwillinge in die Schule und versucht seine Mutter dazu zu überreden, das Bett zu verlassen, allerdings vergeblich.

Als eine neugierige Dame vom Jugendamt auftaucht, muss sich Alex allerhand einfallen lassen, um zu verhindern, dass er und seine Brüder im Heim landen. Und erfindungsreich ist Alex allemal. Er verschafft sich ein Attest, sodass er zehn Tage lang nicht in die Schule gehen muss, sondern seine Brüder in die Schule bringen und versorgen kann. Alex versucht, Zakowsky dazu zu bringen, seine Mutter wieder einzustellen, aber Zakowsky ist brutal und verletzt Alex. Die Bibliothekarin Hanna bringt Alex dazu, mit ihm auf dem Arbeitsamt seine Mutter zu spielen. Der Beamte fällt darauf herein und vermittelt eine Stelle als Zimmermädchen. Alex’ Mutter jedoch ist so depressiv, dass sie den Personalchef des Hotels nicht von sich überzeugen kann.

Alex allerdings lässt nicht locker. Er sucht und findet den Vater seiner Brüder. Bei der Gelegenheit erfährt er, dass Bernd nicht auch sein Vater ist. Bernd fällt ebenfalls einiges ein, um das Leben der Familie wieder in Ordnung zu bringen. Alex’ Mutter bekommt ihren Job zurück, verlässt endlich das Bett und brät den Zwillingen Fischstäbchen. Die Dame vom Jugendamt muss unverrichteter Dinge wieder gehen, und Alex beschließt, seinen leiblichen Vater zu finden.

Didaktische Hinweise

Wortberg lässt Alex seine Geschichte schwungvoll und humorvoll erzählen. Wie sich der Vierzehnjährige mit Witz und List aus scheinbar aussichtslosen Situationen herauswindet, wird jungen Lesern ganz sicher gefallen. Der Romane bietet eine Fülle von ernsten Themen, die sich während der Lektüre besprechen lassen: Verantwortung für jüngere Geschwister, Depression und ihre Folgen, soziale Ungerechtigkeit, die Probleme alleinerziehender Mütter. Der Verlag Beltz & Gelberg hält Informationen über den Autor und den Romane auf seiner Homepage bereit. Auf der prinzipiell empfehlenswerten „blauen Seite“ der Bücherpiraten e.V. findet sich ein aufschlussreiches Interview mit Christoph Wortberg.

Alle hier rezensierten Werke von Christoph Wortberg

Gattung

  • Romane

Eignung

sehr gut als Klassenlektüre geeignet

Altersempfehlung

Jgst. 7 bis 9

Fächer

  • Deutsch
  • Ethik/Religionslehre (Evang. Religionslehre
  • Psychologie

FÜZ

  • Alltagskompetenz und Lebensökonomie
  • Gesundheitsförderung
  • Soziales Lernen

Erscheinungsjahr

2011

ISBN

9783407742414

Umfang

240 Seiten

Medien

  • Buch