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Sabine Appel: Caroline Schlegel-Schelling. Das Wagnis der Freiheit. Eine Biographie

Besprechung

Erstaunlich verläuft das Leben der 1763 geborenen Göttinger Professorentochter Caroline Michaelis: Sie geht eine Vernunftehe ein und wird früh Witwe. In den Wirren der Revolutionszeit wird sie in Mainz von einem jungen Franzosen schwanger, August Wilhelm Schlegel heiratet sie und schützt sie so vor gesellschaftlicher Ächtung. Einige Jahre gehört sie zum Zentrum der Jenaer Romantik, bis sie sich 1803 von Schlegel scheiden lässt, um den Philosophen Schelling zu heiraten. Nachdem sie mehrere Kinder verloren hat, stirbt sie mit erst 46 Jahren an der Ruhr. Sabine Appel erzählt empathisch und interessant von einer politisch und literarisch interessierten Frau, einer ganz unzeitgemäß eigenständigen Person, die schon vor 200 Jahren alleinerziehend war, mit ihrem unehelichen Kind von einem wohlmeinenden Freund gerettet wurde und sich trotzdem scheiden ließ, als sie sich wirklich verliebt hatte. Die Zahl der Feinde solcher Lebensformen war groß, „Madame Luzifer“ ist nur eine der negativen Zuschreibungen ihrer Umwelt. Sabine Appel versucht auch dies zu klären und richtet dabei durchaus kritische Blicke auf die grundsätzlich für ihren Mut und Intellekt bewunderte Caroline. Briefstellen, Beschreibungen von Geschehnissen, Örtlichkeiten und Personen und pointiert-kluge Passagen zu literarischen und philosophischen Strömungen der Zeit ergänzen die Biographie und führen dem Leser damit das Bild einer ganzen Epoche vor Augen.

Didaktische Hinweise

Für den interessierten Leser ein gewinnbringendes, gut lesbares Buch, das nützlich für jeden ist, der sich näher mit den Epochen Aufklärung, Sturm und Drang, Klassik und Romantik befasst.

Gattung

  • Sachbücher

Sachbuchkategorie

  • Biografien, Autobiografien, Porträts

Eignung

für die Schulbibliothek empfohlen

Altersempfehlung

Jgst. 11 bis 13

Fächer

  • Deutsch
  • Geschichte

Erscheinungsjahr

2013

ISBN

9783406646263

Umfang

287 Seiten

Medien

  • Buch