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Hans-Martin Schönherr-Mann: Hannah Arendt. Wahrheit, Macht, Moral

Besprechung

Diese nützliche Zusammenfassung und Einführung in ein Werk, das die Theorie des Totalitarismus begründet hat, erschien zum 100. Geburtstag von Hannah Arendt. Als „roten Faden“ hat der Autor Arendts Begriff der „Weltlosigkeit“ und der Suche nach einer gemeinsamen Welt gewählt, von der wir in einer Zeit des Welt-Konflikts der großen Religionen immer noch weit entfernt scheinen. Die Jüdin Hannah Arendt hat die Entwertung aller Werte am eigenen Leib erlebt; ihr Werk steht unter dem Zeichen einer neuen Ethik, die in einer zunehmend technologisierten Welt bestehen kann. Der Zugführer sah noch, dass er den Zug an die Rampe von Auschwitz lenkte, der Weichensteller nicht. Moral allein verhindert nicht, dass man auf der Seite des Bösen landet. Kommunikation und politische Urteilskraft sind notwendig, um einen Gemeinsinn zu stiften, der totalitäre Tendenzen erkennen und verhindern kann. Arendt ist ihrem Lehrer Karl Jaspers folgend eine Existentialistin, aber es gibt noch mehr Facetten ihres Werks. Ihre differenzierte Haltung gegenüber dem Zionismus, ihre weise Vorhersage des israelisch-palästinensischen Konflikts schon 1945 werden in dem schmalen Band knapp und klar dargestellt, der als eine erste Begegnung mit dem Leben und Werk der Philosophin empfohlen werden kann.

Didaktische Hinweise

Literatur und Geschichte des 20. Jahrhunderts werden im Unterricht der Oberstufe behandelt. Ohne Auschwitz und Hannah Arendt ist das nicht möglich. Für Lehrkräfte und interessierte Schüler und Schülerinnen kann diese Einführung sehr hilfreich sein.

Gattung

  • Sachbücher

Sachbuchkategorie

  • Biografien, Autobiografien, Porträts
  • Geschichte, Archäologie

Eignung

für die Schulbibliothek empfohlen

Altersempfehlung

Jgst. 11 bis 13

Fächer

  • Ethik/Religionslehre (Evang. Religionslehre
  • Geschichte
  • Philosophie

Erscheinungsjahr

2006

ISBN

9783406541070

Umfang

206 Seiten

Medien

  • Buch