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Mirjam Mous: Virus

Besprechung

Die von „Boy 7“ her bekannte Autorin Mirjam Mous legt mit „Virus“ ein neues Jugendbuch vor, in dem zwei niederländische Jungs eine Urlaubsreise nach Spanien machen. Es handelt sich um Hopper, den älteren von zwei Cousins, und Kris, der am Tourette-Syndrom leidet und das Geschehen aus seiner Sicht erzählt. Diese – hoffentlich realistische – Innenansicht gewährt einen interessanten Blick auf die Erkrankung. Kris schildert, wie die Ausbrüche gerade in Stresssituationen kommen und ihn unkontrollierte Tiergeräusche von sich geben lassen. Das einzig beruhigende für ihn ist das Streichen über glatte Oberflächen. Als den beiden nachts ein Mann vor das Auto läuft, beginnt der Stress. Der Mann, ein Journalist, ist tot. Die beiden begehen Fahrerflucht, bei der sie im Straßengraben landen. So geraten sie in ein recht isoliert gelegenes Dorf mit kauzigen Bewohnern und seltsamen Bräuchen. Dort bricht ein hochansteckendes Virus aus, sodass das Örtchen abgeriegelt wird und die beiden nicht weiterreisen können. Schnell stellen sich Ungereimtheiten ein. Sie fragen sich zum Beispiel, warum den Bürgern kein nationaler Krisenstab zur Seite gestellt wird. Überhaupt scheint die Welt vom erneuten Ausbruch der vermeintlichen Vogelgrippe nichts zu wissen. Dazu finden sie in ihrer Unterkunft einen Speicher-Chip mit Fotoaufnahmen des von Hopper getöteten Journalisten. Das Ganze eskaliert, als in Kris aufgrund seiner Tourette-Erkrankung der Sündenbock und Schuldige für die Erkrankung der Dorfbewohner gesehen wird. Wie an der Inhaltsangabe bereits deutlich wird, wirkt der ganze Plot bisweilen etwas konstruiert. Die Geschichte weist einige Längen auf, die Auflösung am Ende ist dagegen zum Teil so abrupt, dass man kaum folgen kann. Insgesamt hält das Buch nicht ganz, was Cover und Untertitel versprechen. Das Cover, das mit einem wohl abgewandelten Virussymbol spielt, lässt eine Dystopie oder zumindest einen spannenden Sciencefiction-Roman vermuten. Der Untertitel lässt durch die Formulierung „Wer aufgibt, hat verloren“ auf einen (Überlebens-)Kampf der Menschheit gegen die Viren schließen. Das ist aber nicht das Thema des Buches. Den Inhalt könnte man vielmehr als Abenteuer- oder Kriminalroman umschreiben, der in der Verrücktheit seiner kriminellen Charaktere eher an „Die drei ???“ erinnert. (Übersetzung: Verena Kiefer)

Didaktische Hinweise

Gattung

  • Science-Fiction
  • Romane

Eignung

in Auszügen geeignet

Altersempfehlung

Jgst. 7 bis 10

Fächer

  • Deutsch

Erscheinungsjahr

2016

ISBN

9783401602172

Umfang

279 Seiten

Medien

  • Buch