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Simon Strauss: Sieben Nächte

Besprechung

Der Ich-Erzähler in Simon Strauss’ Roman mit dem Titel „Sieben Nächte“ sitzt nachts allein in seiner Wohnung und kommt ins Grübeln. Er wird bald 30, diese Tatsache, so erscheint es ihm, stellt einen entscheidenden Einschnitt in seinem Leben dar. Bald muss er sich festlegen, auf ein Leben, eine Arbeit, eine Frau. Zu wohlbehütet und vorbestimmt kommt ihm sein bisheriges Leben vor. Während die Elterngeneration noch mit Ideologien und Überzeugungen gelebt habe, fehle es seiner Generation an Zielen, konstatiert der Ich-Erzähler. Nach 16 Jahren Kohl und zwölf Jahren Merkel, stellt sich die Frage, was in einer derart saturieren, vom Konsum bestimmt Welt überhaupt noch möglich ist. Wofür soll man einstehen? Was kann man wollen? Um das herauszufinden lässt sich der Ich-Erzähler auf einen Pakt ein: Mit einem Freund - im Buch T. genannt - verabredet er, dass er sich in sieben Nächten aller sieben Todsünden (Hochmut und Völlerei, Faulheit, Habgier, Neid, Wollust und Jähzorn) schuldig macht, um so seine Grenzen auszuloten und zu erfahren, wofür es sich zu leben lohnt. Die jeweiligen Erfahrungen, die der Ich-Erzähler macht, notiert er ad hoc auf jeweils sieben Seiten. Entstanden ist so ein subjektives Manifest, über das Ungenügen an der eigenen Generation. Leider bleiben aber die Erfahrungen des Ich-Erzählers z.B. beim Bungee-Sprung von einem Hochhaus, beim Fleischessen im Gourmetrestaurant oder beim Pferdewetten an der Trabrennbahn, eher elitäre Erfahrungen - eine Tatsache, aufgrund derer sich das Buch als Unterrichtslektüre weniger eignet.

Didaktische Hinweise

Gattung

  • Romane

Eignung

in Auszügen geeignet

Altersempfehlung

Jgst. 10 bis 13

Fächer

  • Deutsch
  • Ethik/Religionslehre (Evang. Religionslehre

Erscheinungsjahr

2017

ISBN

9783351050412

Umfang

138 Seiten

Medien

  • Buch