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Conrad Ferdinand Meyer: Der Schuss von der Kanzel

Besprechung

Der junge Geistliche Pfannenstiel besucht den kauzigen General Wertmüller, um von ihm eine Stelle als Feldkaplan zu erbitten. Als wahrer Grund für Pfannenstiels Fernweh stellt sich die unglückliche Liebe zur schönen Rahel, der Tochter des Pfarrers von Mythikon, eines Vetters des Generals, heraus. Rahels Vater lehnt den jungen Mann deshalb ab, weil er nicht mit Schusswaffen umgehen kann. Der General macht es sich zur Aufgabe, die Ehe zustande zu bringen und Pfannenstiel zu einer Pfarrersstelle zu verhelfen. Vor dem sonntäglichen Gottesdienst überreicht der General seinem waffenbegeisterten Vetter eine wertvolle Pistole. Der Geistliche, in der falschen Überzeugung, dass der Mechanismus kaum funktioniert, spielt während der Predigt mit der Waffe in seiner Tasche, aus der sich dann unvermittelt ein Schuss löst, was einen Skandal in der Gemeinde hervorruft. Wie ein Deus ex Machina tritt nun wieder der General in Erscheinung. Er beschwichtigt die Dorfgemeinschaft durch eine reiche Schenkung und setzt den Pfarrer als Erben seiner Besitzungen ein, falls dieser in die Heirat der jungen Leute einwilligt. Pfannenstiel wird die Pfarrersstelle von Mythikon erhalten.

Interessant in Meyers Novelle sind vor allem die Charaktere, allen voran der des Generals und der des Pfarrers. Während die übrigen Personen eher blässlich und wenig deutlich herausgearbeitet erscheinen, wirken die beiden Hauptpersonen - jede auf ihre Weise - kauzig und skurril. Einen ernsten Ton erhält die Novelle durch General Wertmüllers einsame Lebensweise und seine Todesahnungen, die sich am Ende erfüllen.

Didaktische Hinweise

Mittel der Personencharakteristik; Ironie als erzählerisches Gestaltungsmittel; schwankhafte und anekdotenhafte Merkmale

Gattung

  • Kurzprosa, Erzählungen, Textsammlungen, Tagebücher

Eignung

themenspezifisch geeignet

Altersempfehlung

Jgst. 8 bis 13

Fächer

  • Deutsch

Erscheinungsjahr

1998 (1877)

ISBN

9783150069440

Umfang

61 Seiten

Medien

  • Buch