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Friedrich Hebbel: Agnes Bernauer

Besprechung

Albrecht, Sohn von Herzog Ernst, verliebt sich in die schöne und sittsame Baderstochter Agnes Bernauer und nimmt sie zur Frau. Damit geht er nicht nur eine unstandesgemäße Ehe ein und bringt die Pläne seines Vaters zum Scheitern, der ihn mit einer Tochter des Herzogs von Braunschweig verheiraten wollte, sondern er gefährdet auch seine eigene Thronfolge und den politischen Frieden im Herzogtum. Nach der Heirat lässt Herzog Ernst für Agnes das Todesurteil ausstellen. Seinen Sohn enthebt er zugunsten eines Neffen von der Thronfolge; dieser jedoch stirbt bald. Da es nun zu einem Erbfolgekrieg zu kommen droht, handelt Herzog Ernst und unterzeichnet das Todesurteil, das er jahrelang unter Verschluss hielt. Der Kanzler Preising versucht, Agnes zu einem Verzicht auf ihren Mann zu bewegen und ihr den Gang in ein Kloster zu ermöglichen. Agnes´ Stolz und ihre Auffassung von der Rechtmäßigkeit ihrer Ehe mit Albrecht lassen eine solche Lösung nicht zu. So wird sie von den Bütteln des Herzogs in der Donau ertränkt. Albrecht zieht gegen den Vater zu Felde und erringt einen Sieg. Herzog Ernst übergibt den Herzogsstab an seinen Sohn und unterwirft sich seinem Urteil, das binnen Jahresfrist erfolgen soll. Hebbel zeigt hier das Spannungsverhältnis von individuellem Streben nach Glück und Verpflichtung gegenüber dem Wohlergehen der staatlichen Gemeinschaft auf, wobei er das Glücksstreben des Einzelnen deutlich unterzuordnen trachtet. So wird Herzog Ernst als wohlüberlegt handelnder, sich seiner sittlichen Verantwortung bewusster Mann dargestellt. Anhand der historischen Begebenheit um die Baderstochter, die 1433 hingerichtet wurde, entwirft Hebbel seine konservative, pessimistische Geschichtssicht.

Didaktische Hinweise

Kennzeichen des Dramas; Merkmale des Realismus; Kennzeichen der Sprache des Realismus; Aufsatzunterricht: Textanalyse, literarische Erörterung; Projekt: Vergleich verschiedener Dramenfassungen, z. B.: Carl Orff, „Die Bernauerin“; Josef Graf von Törring, „Agnes Bernauer“

Alle hier rezensierten Werke von Friedrich Hebbel

Gattung

  • Dramen

Eignung

themenspezifisch geeignet

Altersempfehlung

Jgst. 12 bis 13

Fächer

  • Deutsch
  • Ethik/Religionslehre (Evang. Religionslehre
  • Geschichte
  • Zusätzliche Fächer (Fachunterricht)

Erscheinungsjahr

1986 (1851; uraufgeführt 1852)

ISBN

9783150042682

Umfang

95 Seiten

Medien

  • Buch
  • E-Book