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Lutz Hübner: Das Herz eines Boxers

Besprechung

Ein Jugendtheaterstück

Der 16-jährige Jojo muss in einem Altenheim als Jugendstrafe Wände streichen. Ihm wurde vorgeworfen, ein Mofa geklaut zu haben. Dort trifft er auf den schweigenden Leo, der versucht, einen Schlaganfall vorzutäuschen, um dadurch zu verhindern, dass er in eine geschlossene psychiatrische Anstalt eingewiesen wird. Leo, ein ehemaliger Profiboxer, hat einen sich ihm gegenüber respektlos verhaltenden Pfleger kurzerhand niedergeschlagen. Jojo begegnet dem Alten mit lockeren Sprüchen und verspottet ihn, obwohl er selbst nicht viel besser dasteht: Er wird von seiner Clique gemobbt, hat seine Freundin verloren, ist mittellos und hat keine Lehrstelle. Als der Boxer erfährt, dass Jojo den Diebstahl nur auf sich genommen hat, um den vorbestraften Anführer seiner Clique zu schützen, macht er ihm ein Kompliment und bescheinigt ihm unerwarteterweise Charakter. Dieser Schritt, dass Leo auf den Jungen zugeht, führt zu dessen Einsicht, dass er Vertrauen in den Alten setzen und sich von seinen Vorurteilen lösen kann. Jojo sieht in Leo, dem friedfertigen Boxer, sogar ein Vorbild und überdenkt seine überkommenen Vorstellungen von Ehre und Gewalt. Am Ende stehen alle als Gewinner da: Leo verhilft Jojo dazu, die Liebe eines Mädchen zu erobern, und der Junge sorgt dafür, dass Leo seinen Plan umsetzen kann und aus dem Altenheim flüchtet.

Didaktische Hinweise

„Das Herz eines Boxers” ist die ideale Wahl, um die Schülerinnen und Schüler der 8. Jahrgangsstufe an die literarische Gattung des Dramas heranzuführen. Der Umfang mit ca. 30 Seiten ist überschaubar, die Thematik überzeitlich aktuell und die Sprache analysierenswert. Mögliche Einsatzmöglichkeiten sind:

  • Einübung der Inhaltsangabe
  • Sprachanalyse (Umgangssprache, Jugendsprache, Sprachwitz, Redewendungen, Anspielungen)
  • Charakterisierung von Leo und Jojo
  • Dramentheorie, Regie-Anweisungen, Szenenbilder beschreiben, Subtext deuten
  • Thematische Anknüpfungspunkte: Alter, Jugend, Adoleszenz, Vorurteile
  • Vertiefung mit Film zum Thema, z.B. „Sein letztes Rennen“ (2013)

Ein Lektürekommentar ist online vorhanden, auch ein analoger Lektürebegleiter wird für Lehrkräfte angeboten. Auf YouTube können Ausschnitte aus Theaterinszenierungen analysiert werden.

Gattung

  • Dramen

Eignung

sehr gut als Klassenlektüre geeignet und zum Vorlesen

Altersempfehlung

Jgst. 7 bis 8

Fächer

  • Deutsch

FÜZ

  • Alltagskompetenz und Lebensökonomie
  • Werteerziehung
  • Sprachliche Bildung

Erscheinungsjahr

1996

ISBN

9783122627348

Umfang

80 Seiten

Medien

  • Buch