Peter Stamm: Weit über das Land

Besprechung

Thomas, Ehemann von Astrid und Vater von zwei Kindern, geht nach einem schönen Urlaub einfach von daheim weg. Die Perspektive wechselt dabei zwischen Ehemann und Ehefrau. Sie will seine Flucht zunächst nicht wahrhaben und macht sich dann auf die Suche nach ihm. Sein Motiv ist wohl die Suche nach einem Ausweg aus der Öde des immer gleichen Alltags. Genaueres erfahren die Leserinnen und Leser nicht. Aber ist das alles wahr? Indikativ und Konjunktiv, Realität und Vorstellung gehen ineinander über. Erzählt wird im für Peter Stamm üblichen Ton der Zurückhaltung, dennoch metaphorisch, oft rätselhaft. Die Kritik ist zweigeteilt: Das Ausloten der Untiefen des Alltags wird gelobt, andererseits wird der Roman als eher unergiebige und blass-unwahrscheinliche Versuchsanordnung kritisiert.