Gruber, Monika; Hock, Andreas: Und erlöse uns von den Blöden

Besprechung

Vom Menschenverstand in hysterischen Zeiten

In ihrem am 20. November 2020 erschienenen Buch beschäftigen sich die Kabarettistin Monika Gruber und der Autor Andreas Hock mit den aktuellen gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen vor und in der Corona-Krise, wobei der Schwerpunkt auf die durch die Pandemiebedingungen verschärften Entwicklungen im sozialen Bereich liegt. Es werden verschiedene Themenfelder (z. B. Integration, Ernährung, Gesundheit, Schule, Berufswelt etc.) angesprochen und auf zum Teil humorvolle Weise genauer unter die Lupe genommen. Der angeschlagene Ton ist oft ironisch und bissig, häufig in einen dialektalen Grundton eingebunden. Zum besseren Verständnis der Standpunkte der beiden Autoren ist es hilfreich, mit der bairischen Sprache und dem bayerischen Kulturkreis vertraut zu sein. Als häufiges Stilmittel verwenden Gruber und Hock Gegenüberstellungen und Vergleiche (z. B. Akademiker und Nicht-Akademiker, Raucher und Nichtraucher, Fleischesser und Vegetarier), mit denen sie in zugespitzter Weise unterschiedliche und zum Teil unvereinbare gesellschaftliche Standpunkte skizzieren. In 14 Einzelkapiteln (u. a. „Corona veränderte alles – fast“, „Mit konsequenter Inkonsequenz“, „Weiberdämmerung“ oder „Berufswunsch Influencer“) werden diese kommentarhaft und sehr subjektiv beschrieben. Abgeschlossen wird das Buch mit einem nicht ernst gemeinten Selbsttest („Das MORAL-O-METER“) sowie einer Beruhigung der Leserinnen und Leser in den unruhigen Zeiten während der Corona-Krise („Von A wie Angst bis Z wie Zürich“). Neben sachlich-kritischen Ansätzen zu Zeitgeschichte und Politik liegt der Schwerpunkt des Buches vor allem in der Unterhaltung der Leserinnen und Leser, in der Kritik am Verhalten vieler Menschen sowie in der Absicht, den Menschen während der Pandemie zu mehr Ruhe und Gelassenheit zu raten.