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Mirjam Pressler: Rosengift

Besprechung

Lisa Brat schreibt erfolgreich Krimis und hat sich mit ihrem Leben als alleinstehende und unabhängige Frau arrangiert. Nicht so die Heldin ihres neuen Buches, eine Rosenzüchterin, die ihren Mann ermorden will. Eines Tages sammelt Lisa Bratt auf der Straße Annabella, ein verwahrlostes junges Mädchen, auf und nimmt sie zu sich. Damit gerät das Leben der Autorin aus den Fugen, denn es werden unliebsame Erinnerungen an die eigene Vergangenheit wach. Der Konflikt spitzt sich zu, als Annabella Lisas neuen Freund verführt. Als Annabella wieder einmal stark betrunken ist, lässt Lisa das junge Mädchen in dem bedrohlichen Zustand in ihrem Zimmer liegen und verlässt die Wohnung – Annabella stirbt in dieser Nacht. Wenngleich das Aufeinandertreffen unterschiedlicher Gesellschaftsschichten durch die Konstellation etwas angestrengt wirkt, vermag der Romane in seiner Darstellung der psychologischen Befindlichkeit einer Frau mittleren Alters zu überzeugen. Hin- und hergerissen zwischen mütterlichen Instinkten und weiblichem Konkurrenzdenken gerät die Protagonistin in ein Chaos der Emotionen, das in die Katastrophe führen muss. Durch die Mischung der Erzählebenen und die Dopplung der Handlung (Entstehung eines Romans im Roman) entwickelt sich eine eigentümliche Spannung, die erst der Schluss auflösen kann. Was die bekannte Kinder- und Jugendbuchautorin Mirjam Pressler mit ihrem ersten Roman für Erwachsene geschaffen hat, ist ein psychologischer Krimi, gleichzeitig ein dezidierter Frauenroman.

Didaktische Hinweise

Vorstellbar im Unterricht in einer Reihe: Kriminalromane der Gegenwartsliteratur, Charakteristik des modernen Frauenromans.

Lehrplanbezug Realschule/Gymnasium:D 10.4, 11.4, KS 13

Gattung

  • Romane

Eignung

für die Schulbibliothek empfohlen

Altersempfehlung

Jgst. 10 bis 13

Fächer

  • Deutsch

Erscheinungsjahr

2006

ISBN

9783833303476

Umfang

249 Seiten

Medien

  • Buch