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Thomas Mann: Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull

Besprechung

Schon dem Namen der Titelfigur, Felix, der Glückliche, haftet etwas Parodistisches an. Im Kinderwagen beginnt seine Betrüger-„Karriere“, wenn er sich als Kaiser verehren lässt. Sie setzt sich fort mit der späteren Umgehung des Wehrdienstes durch die Inszenierung eines einstudierten epileptischen Anfalls und führt ihn zunächst als einfachen Hotelangestellten in die Welt der reichen Pariser Gesellschaft. Felix Krull versteht es, stets alle Chancen, die ihm das Leben zuspielt, in optimaler Weise und nicht ohne eine gewisse amoralische Skrupellosigkeit auszunützen (man denke nur an seine Offenheit als Hotelpage gegenüber erotischen Wünschen). Eine großartige Wende erfährt sein Leben gar, als er mit dem Marquis de Venosta die Papiere tauscht und, mit dessen Identität und Vermögen ausgestattet, eine Welt- und Bildungsreise antritt. Er findet Zutritt zur Gesellschaft, lernt den Paläonthologen Prof. Kuckuck kennen und erobert schließlich dessen Frau und Tochter. Hier bricht der Roman ab.

Während im klassischen Bildungsroman die Ausbildung und Reifung des Helden unter Einfluss und zum Nutzen der Gesellschaft dargestellt wird, ist Krull in seiner Schein-Existenz von Beginn an statisch angelegt. Parodistisch wird in der Meisterschaft Krulls, sich in einer von Konventionen bestimmten Welt überzeugend rollenkonform zu bewegen – auch dies ein Leitthema Manns –, die Spannung zwischen Künstlertum und Bürgertum inhaltlich wie sprachlich ironisiert.

Didaktische Hinweise

Auch Ethik. Behandlung im Unterricht: Parodie, Ironie als Stilmittel; Bildungsroman; Thematik von Sein und Schein; Aufsatzunterricht: Textanalyse, literarische Erörterung

Gattung

  • Romane

Eignung

themenspezifisch geeignet

Altersempfehlung

Jgst. 12 bis 13

Fächer

  • Deutsch
  • Ethik/Religionslehre (Evang. Religionslehre

FÜZ

  • Kulturelle Bildung
  • Sprachliche Bildung

Erscheinungsjahr

2000 (1954)

ISBN

9783596294290

Umfang

498 Seiten

Medien

  • Buch