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Michael Gerard Bauer: Nennt mich nicht Ismael!

Besprechung

Michael Gerard Bauer ist ein australischer Schriftsteller, der mit seinem ersten Roman „Running Man“ zahlreiche Auszeichnungen erhielt (u. a. den „Book of the year“ des Children's Book Council of Australia., zudem wurde das Buch zum „JuBu Buch des Monats“ Dezember 2007 gekürt). M. Bauer studierte Geisteswissenschaften und Pädagogik und lebt heute als Englischlehrer und Schriftsteller am Stadtrand von Brisbane. Sein neu erschienenes Jugendbuch „Nennt mich nicht Ismael!“ ist eine temporeiche humorvolle Geschichte, die hauptsächlich von Jungen erzählt.

Ismael Leseur ist ein netter hilfsbereiter und eher schüchterner Junge, der sich selbst als „Bürgermeister von Versagerhausen“ sieht und nach eigenen Angaben unter der unheilbaren Krankheit „Ismael-Leseur-Syndrom“ leidet. Er stellt viele - wahnwitzige - Theorien auf, warum gerade ihn diese Krankheit so bedroht. Und hätte sein Vater nicht den Roman über Kapitän Ahab und Moby Dick gelesen und würde dieser Roman nicht mit den Worten „Nennt mich nicht Ismael“ beginnen, so würde Ismael nicht mit einem solch „scheißblöden“ Namen geschlagen sein, davon ist Ismael überzeugt. Ismael steht mächtig unter Druck: Seine große Schwester ist in seinen Augen ein Genie und in der Schule wird er von einigen Rowdys ganz schön schikaniert.

Eines Tages kommt James in die Klasse. Er sieht gar nicht wie ein Held aus, doch er hat vor nichts und niemandem Angst - schon gar nicht vor den Klassenrowdys. Er weiß, wie man seinen spottenden Feinden begegnet: mit geschliffener Sprache. James gründet einen Debattierclub, bei dem auch Ismael mitmachen soll. Ismael erfährt den wahren Grund für James scheinbare Furchtlosigkeit: James kämpft mit einer schweren Krankheit und hat bereits eine Gehirnoperation hinter sich. Der Mut des Freundes beeindruckt Ismael sehr. Als James bei einem Debattier-Wettstreit kurzfristig ins Krankenhaus muss, bleibt Ismael nichts anderes übrig als den Freund würdig zu vertreten. Er beginnt - mit Worten - zu kämpfen. Dabei passieren ihm peinliche Missgeschicke am laufenden Band – und doch siegt er: über sich selbst, über den schlimmsten aller Klassenrowdys und er gewinnt dabei neben guten Freunden sogar die Sympathie seiner Angebeteten. Wenn das kein mutmachendes Happy End ist!

Obwohl in diesem Roman sehr ernste Themen, wie Angst vor dem Tod, Krankheit, Mobbing, Gewalt etc., angesprochen werden, gelingt es dem Autor der Geschichte einen äußerst heiteren und humorvollen Anstrich zu geben, der nie sentimental oder gar albern wirkt. Dem jungen (männlichen?) Leser wird es sicherlich leicht fallen, sich mit Ismael und seinen vielen peinlichen Missgeschicken, Unsicherheiten und Ängsten zu identifizieren. Denn stets begleitet den Leser die Gewissheit, dass Ismael seinen Weg finden wird.

Didaktische Hinweise

Selbst sog. Lesemuffel werden sich von dem immerhin über 300 Seiten starken, schwungvollen Buch in den Bann ziehen lassen. Der jugendliche Ton und die vielen, meist nur ca. vier Seiten langen Kapitel erleichtern Leseschwächeren das Durchhalten. Das ausführliche Inhaltsverzeichnis auf den ersten Seiten hilft dabei, nach Lesepausen schnell wieder Anschluss zu finden. Das heitere Buch liefert viele Ansätze für gemeinsame Diskussionen. Es macht Mut sich nicht vorschnell aufzugeben und beweist, dass Freundschaft und Intellekt die besten Waffen sind.

Vom dtv-verlag gibt es hier ein kostenfreies Unterrichtsmodell.

Gattung

  • Romane

Eignung

sehr gut als Klassenlektüre geeignet

Altersempfehlung

Jgst. 5 bis 7

Fächer

  • Deutsch

FÜZ

  • Soziales Lernen
  • Politische Bildung
  • Sprachliche Bildung
  • Werteerziehung

Erscheinungsjahr

2008

ISBN

9783446230378

Umfang

301 Seiten

Medien

  • Buch